BayernLB: Haftbefehle wegen Korruptionsverdacht
MÜNCHEN - Als "eklig" wurde die Abmachung empfunden, aber der Deal sollte nicht platzen: Fünf Millionen Euro wurden für ein Fußballstadion in Klagenfurt gesponsort - damit die HGAA an die BayernLB verkauft werden konnte.
Gegen mehrere Manager der Bayerischen Landesbank wurde Haftbefehl wegen Korruptionsverdachts erlassen, berichtet die „SZ“. Dem Vorstandschef der Berliner BayernLB-Tochter DKB und anderen Managern werde vorgeworfen, beim Kauf der österreichischen Hypo Group Alpe Adria (HGAA) 2007 Schmiergelder eingesetzt zu haben.
Es ging um ein illegales Sponsoring von fünf Millionen Euro für das neue Fußballstadion in der Kärntener Landeshauptstadt Klagenfurt. Der ehemalige BayernLB-Chef Werner Schmidt soll den Ermittlern gesagt haben, der damalige Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider habe das Sponsoring des Stadions zur Bedingung für den Verkauf der HGAA an die BayernLB gemacht. Im BayernLB-Vorstand hätten das alle als „eklig“ empfunden, aber man habe die Kröte schlucken müssen, um die Übernahme nicht zu gefährden. Die Sprecher von Staatsanwaltschaft und BayernLB sagten dazu nichts.
Weil die Manager gegenüber den Ermittlern ausgepackt hätten, seien die Haftbefehle außer Vollzug gesetzt worden, berichtete die „SZ“. Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Schmidt und andere wegen des Verdachts, für die HGAA wissentlich einen überhöhten Preis gezahlt und so Millionen Euro veruntreut zu haben. Das Engagement bei der HGAA hat die bayerische Landesbank und damit die Steuerzahler im Freistaat bis zum Notausstieg im vergangenen Dezember 3,7 Milliarden Euro gekostet.
Schmidt soll in den Vernehmungen auch zugegeben haben, dass er schon Ende 2006 Gespräche über den Kauf der HGAA geführt habe. Einige Tage später seien private Investoren bei der HGAA eingestiegen, die ihre Anteile dann schon nach wenigen Monaten mit sattem Gewinn an die BayernLB weiterverkauft hätten.
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