BayernLB gibt Mehrheit an SaarLB ab

Die krisengeschüttelte BayernLB gibt die Mehrheit an der SaarLB an das Saarland ab. Das Saarland kauft der BayernLB wie geplant für 65 Millionen Euro 25,2 Prozent der Anteile an der Bank ab.
von  Abendzeitung
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SAARBRÜCKEN/MÜNCHEN - Die krisengeschüttelte BayernLB gibt die Mehrheit an der SaarLB an das Saarland ab. Das Saarland kauft der BayernLB wie geplant für 65 Millionen Euro 25,2 Prozent der Anteile an der Bank ab.

Damit halten das Land und der Sparkassenverband Saar künftig 50,1 Prozent der Anteile und können damit die unternehmerische Führung der SaarLB übernehmen, wie die BayernLB berichtete.

Die BayernLB plant eigenen Angaben zufolge, in den kommenden Jahren schrittweise weitere Anteile an das Saarland zu verkaufen. Laut Mitteilung des Finanzministeriums hat die Bank die Option, sich später eventuell gänzlich bei der SaarLB zurückzuziehen. Die BayernLB war 1993 bei der SaarLB eingestiegen, zum 1. Januar 2002 übernahm sie die Mehrheit.

Der saarländische Finanzminister Peter Jacoby (CDU) betonte, es sei nicht geplant, dass das Land „auf Dauer einen maßgeblichen Anteil an der Landesbank hält“. Ziel sei es, einen oder mehrere strategische Partner in der deutsch-französischen Grenzregion zu finden. Zur Disposition steht dabei den Angaben zufolge auch der Name der Bank, um eine Neuausrichtung zu erleichtern.

Das Land will über die Aufstockung seiner Anteile sicherstellen, dass die Kreditversorgung für Unternehmen in der Region gewährleistet ist. Es gehe darum, die Bank noch stärker als deutsch-französische Mittelstandsbank zu positionieren und damit die Kreditversorgung zu garantieren, so der Minister.

Das Saarland war bisher mit 10 Prozent an der SaarLB beteiligt, der Sparkassenverband Saar hält 14,9 Prozent. Mit einer Bilanzsumme von rund 20 Milliarden Euro ist die Bank den Angaben zufolge das größte Kreditinstitut der Region.

Der stellvertretende Vorstandschef der BayernLB, Stefan Ermisch, nannte den vereinbarten Anteilsverkauf einen wichtigen Baustein des Restrukturierungsprogramms der BayernLB. Die Landesbank hatte zuletzt mit einem Debakel bei ihrer Österreich-Tochter Schlagzeilen gemacht. Österreich hatte die schwer angeschlagene Hypo Alpe Adria (HGAA) verstaatlicht, um einen Zusammenbruch der stark in Osteuropa engagierten Bank zu verhindern.

dpa

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