BayernLB-Bilanz tiefrot

Jetzt glänzt die Gewinn- und Verlustrechnung wegen der Hypotheken-Zockerpapiere erstmals blutrot. Wegen Hypo-Krise hat die BayernLB 770 Millionen Miese im ersten Quartal. Was wusste Erwin Huber?
MÜNCHEN Bisher konnte die BayernLB ihre desaströsen Wertpapier-Investments in der Bilanz verdauen, ohne dass ein Verlust anfiel. Jetzt glänzt die Gewinn- und Verlustrechnung wegen der Hypotheken-Zockerpapiere erstmals blutrot. Vorstandschef Michael Kemmer musste Abschreibungen über 1,1 Milliarden Euro vornehmen. Vor Steuern fiel im ersten Quartal deswegen ein Verlust von 770 Millionen Euro an.
Bereits im Geschäftsjahr 2007 war das Ergebnis mit Wertkorrekturen in Höhe von 1,2 Milliarden Euro belastet worden. Trotzdem schaffte die Bank noch eine schwarze Null. Dass dies Vorstandschef Michael Kemmer auch 2008 schaffen wird, muss sich nach den aktuellen Zahlen erst zeigen.
Deswegen rechnet Kemmer die Belastungen durch die Hypokrise aus seinen Zahlen heraus. Das Kundengeschäft sei „zufriedenstellend“, sagte er. Ohne die leidigen Hypotheken-Investments hätte die Bank operativ 343 Millionen Euro verdient. Bereits beschlossen ist, dass die Bank eine milliardenschwere Risiko-Abschirmung bekommt. „Mit dieser Zäsur richten wir den Blick nach vorne“, sagte Kemmer.
Die SPD forderte erneut den Rücktritt von Finanzminister Erwin Huber (CSU). Spätestens seit seiner Amtsübernahme im Oktober 2007 habe Huber Zahlen zur BayernLB erhalten, sagte die Vizechefin des Landesbank-Untersuchungsausschusses, Adelheid Rupp (SPD). Nach einem Bericht der „SZ“ könnte Huber schon früh über die Risiken informiert gewesen sein. Sein Vorgänger Kurt Faltlhauser (CSU) sei bereits im Sommer 2007 über die Hypo-Anleihen besorgt gewesen.