Bayern LB: Das Auftauchen aus der Krise

Es war eine schwere Krise und Bayerns Landesbank war in Schieflage – jetzt aber ist sie wieder da. Und Vorstandschef Michael Kemmer meldet sogar schwarze Zahlen
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MÜNCHEN - Es war eine schwere Krise und Bayerns Landesbank war in Schieflage – jetzt aber ist sie wieder da. Und Vorstandschef Michael Kemmer meldet sogar schwarze Zahlen

Es war eine schwere Krise: Nachdem sie sich auf dem amerikanischen Immobilienmarkt verspekuliert hatte, musste die BayernLB vom Freistaat mit zehn Milliarden Euro gestützt werden. Nun soll eine grundlegende Reform den dauerhaften Erfolg der Landesbank sichern – gestern stellten die Banker es vor. Die AZ beantwortet die wichtigsten Fragen:

Wie geht es der BayernLB jetzt? Nach dem Desaster vom letzten Jahr schreibt die BayernLB im ersten Halbjahr wieder schwarze Zahlen. Rückschlüsse für das Gesamtjahr seien „in solch unsicheren Zeiten“ aber nicht möglich, sagt Vorstandschef Michael Kemmer. Dennoch ist er sich sicher: „Wir werden das erste Halbjahr 2009 mit einem positiven Ergebnis abschließen“.

Was möchte die Landesbank nun verändern? Die BayernLB hat die Zusammensetzung ihrer Gremien neu geregelt. Erstmals gehören dem Verwaltungsrat nun auch vier externe Mitglieder an. Zudem hat der Freistaat das Landesbankgesetz geändert. Langfristig will Bayern die Mehrheit an der BayernLB abgeben. „Dabei sind wir für alle Optionen, das heißt sowohl Privatisierung als auch Fusionen offen“, sagt der bayerische Finanzminister Georg Fahrenschon.

Wie viele Mitarbeiter müssen gehen? Weltweit fallen rund 5600 der zuletzt 20000 Arbeitsplätze weg. 1000 Stellen werden in der Kernbank abgebaut. Mit 500 Mitarbeitern habe man sich, so Kemmer, auf Auflösungsverträge geeinigt. Allerdings werde es nun schwieriger. Daher ließen sich betriebsbedingte Kündigungen nicht ausschließen.

Was passiert mit den faulen Papieren der Bank? Risikoreiche Anlagen hatten die BayernLB in die Schieflage gebracht. Nun werden diese in eine „interne Bad Bank“ verlagert, einen Begriff, den die Bank selbst allerdings ablehnt. Unter den Risikoanlagen sind 95 Milliarden Euro in Wertpapieren und Krediten. Darunter sind die US-Immobilienaktivitäten und Staatsanleihen außerhalb Deutschlands. „Ziel ist es, diese Geschäfte kontrolliert und möglichst effizient zurückzuführen“, sagte Kemmer. Dabei gebe es aber keinen Zeitdruck. „Notverkäufe wird es also nicht geben“, betonte der Vorstandschef.

Was hat sich die BayernLB für die Zukunft vorgenommen? Die Landesbank verabschiedet sich vom Traum, weltweit aktiv zu sein. Stattdessen wendet sie sich vermehrt dem Mittelstand zu und konzentiert sich auf Bayern, Deutschland und die angrenzenden Wirtschaftsräume.

Was sagen die Kritiker? Bayerns SPD reagierte empört – vor allem wegen der hohen Summe, die in die interne Bad Bank einläuft. „Wir wollen sofort wissen, was da los ist“, sagte SPD-Fraktionschef Franz Maget. Wenn es neue Risiken geben sollte, müsse der Landtag zu einer Sondersitzung zusammen kommen, so Maget. Franziska Faßbinder

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