Bayerische Wirtschaft blickt mit Sorge in die Zukunft

München – Die Unternehmen in Bayern erwarten für die nächsten zwölf Monate deutlich schlechtere Geschäfte. Die politischen Krisen in der Ukraine, in Syrien und im Irak drücken ebenso auf die Stimmung wie fehlende Investitionen und der schwächelnde private Konsum im Inland. Das ergab eine Umfrage des Bayerischen Industrie- und Handelskammertages (BIHK) unter rund 4000 Unternehmen.
Der BIHK-Konjunkturindex sank auf den niedrigsten Stand seit eineinhalb Jahren. "Ein ausgeprägter Konjunktureinbruch ist aber derzeit nicht zu erwarten", sagte BIHK-Hauptgeschäftsführer Peter Driessen am Donnerstag in München.
Mit der aktuellen Geschäftslage zeigten sich die Unternehmen durchweg recht zufrieden. Vorsichtig sind die Unternehmen im Freistaat aber bei Neueinstellungen. "Nur noch 15 Prozent der Betriebe wollen neue Stellen schaffen", sagte Driessen. Ein größerer Jobabbau stehe jedoch nicht bevor.
Driessen forderte mehr Investitionen von den Unternehmen und vom Staat, um den Wohlstand zu sichern. "Die Politik muss die Bevölkerung immer wieder von der Notwendigkeit von Veränderungen überzeugen und klar für Zukunftsinvestitionen eintreten." Der BIHK-Hauptgeschäftsführer kritisierte Projekte der Bundesregierung wie Mindestlohn, Mütterrente und Rente mit 63. "Wer im Inland auf einen solchen sozialpolitischen Ausgabenkurs setzt, braucht sich nicht wundern, wenn uns Investoren die kalte Schulter zeigen."
Auch die Kritik an der Energiepolitik wird in der bayerischen Wirtschaft immer lauter. Zehn Prozent der Industriefirmen haben nach BIHK-Angaben wegen der hohen Strompreise bereits Betriebsteile ins Ausland verlagert oder Kapazitäten abgebaut.