BASF startet mit Gewinnminus ins Jubiläumsjahr
Ludwigshafen/Mannheim - In den ersten drei Monaten sank der Überschuss im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 19,8 Prozent auf 1,17 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mitteilte.
Die größte Belastung ging von Rückstellungen für ein Optionsprogramm für Aktien von Führungskräften aus. Im Vorjahr hatte das Ergebnis dagegen noch von steuerfreien Sondererträgen aus einem Anteilsverkauf profitiert. BASF lud am Donnerstag in Mannheim zur Hauptversammlung, die Chemieriese feiert in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen.
Vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten sank der Gewinn im Startquartal 2015 um 2,0 Prozent auf knapp 2,1 Milliarden Euro. Die Erlöse legten um 2,8 Prozent auf rund 20,1 Milliarden Euro zu.
"Unser Chemie- und unser Pflanzenschutzgeschäft haben sich sehr erfolgreich entwickelt, das Ergebnis stieg in diesen Segmenten kräftig an", sagte Vorstandschef Kurt Bock. In der Chemiesparte legte der Betriebsgewinn vor Sondereinflüssen um 21 Prozent auf 726 Millionen Euro zu, die "Performance Products" - dazu gehören etwa Spezialchemikalien - verbuchten ebenfalls ein Plus von 21 Prozent. Zuwächse gab es auch bei den Geschäftsbereichen für Katalysatoren, Farben und Bauchemikalien sowie für Pflanzenschutzmittel.
Die Rücklagen für das Aktienoptions-Programm sorgten am Ende jedoch für ein Minus beim operativen Gesamtergebnis. Im Öl- und Gasgeschäft, für das im Konzern die Kasseler Tochter Wintershall zuständig ist, stieg zwar der Umsatz dank Zuwächsen im Gashandel um 17 Prozent auf 4,99 Milliarden Euro. Verdienen konnte BASF hier aber weniger: Die seit Mitte 2014 stark gefallenen Ölpreise drückten den Betriebsgewinn vor Sondereinflüssen um sechs Prozent auf 437 Millionen Euro.
Ursprünglich hatte BASF das Gasgeschäft im Zuge eines Tauschs an den russischen Energieriesen Gazprom abgeben wollen. Im Dezember 2014 hatten die Partner den Deal aber wegen der Ukraine-Krise abgesagt.
Für 2015 erwartet BASF höhere Ergebnisbeiträge aus dem Chemie- und Pflanzenschutzgeschäft. Das Ergebnis der Öl- und Gassparte soll wegen des niedrigen Ölpreises hingegen deutlich sinken. Insgesamt halten die Ludwigshafener an ihren Zielen fest: Sie erwarten weiter einen leicht steigenden Umsatz (2014: 74,32 Mrd Euro) und einen Gewinn vor Zinsen und Steuern sowie Sondereinflüssen auf Vorjahreshöhe (7,36 Mrd Euro). Dabei geht BASF im Schnitt von einem Ölpreis zwischen 60 und 70 US-Dollar je Barrel und einem Euro-Kurs von 1,20 Dollar aus.
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