Barmer GEK streicht Personal und Geschäftsstellen

Nach den angekündigten Umstrukturierungen bei der Barmer GEK sind Kunden und Mitarbeiter. Der Wettbewerb zwischen den Kassen wird härter
Vanessa Assmann |
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Die zweitgrößte deutsche Krankenkasse, Barmer GEK, will umfassend umstrukturieren und mittelfristig 3500 Stellen abbauen.
Christoph Schmidt/dpa Die zweitgrößte deutsche Krankenkasse, Barmer GEK, will umfassend umstrukturieren und mittelfristig 3500 Stellen abbauen.

 

Nach den angekündigten Umstrukturierungen bei der Barmer GEK sind Kunden und Mitarbeiter. Der Wettbewerb zwischen den Kassen wird härter

BERLIN Im Januar musste die Barmer GEK den Titel als Krankenkasse mit den meisten Versicherten abgeben, jetzt zeigt der Konkurrenzkampf deutliche Spuren: Voraussichtlich bis 2018 will sie 3500 Stellen streichen – das wäre laut FAZ jede fünfte. Gleichzeitig kündigte der Vorstandsvorsitzende Christoph Straub an, jede zweite der derzeit 800 Geschäftsstellen zu schließen.

Wie viele der rund 1800 Mitarbeiter und 104 Geschäftstellen in Bayern betroffen sind, soll sich bis Sommer entscheiden. Viele Versicherte reagierten gestern verunsichert. Manche befürchten, dass sie in Zukunft schwerer einen Ansprechpartner finden oder die Bearbeitungszeiten sich verlängern.

Vorstandschef Straub versucht zu beschwichtigen: „Wir werden Kompetenzen bündeln“, sagte er im ARD-Morgenmagazin. In den 400 Geschäftsstellen, die übrig bleiben sollen, würden mehr Mitarbeiter eingesetzt und die Öffnungszeiten verlängert. Menschen, die nicht mobil sind, könnten Hausbesuche in Anspruch nehmen. Längere Wege hält Straub nur im Einzelfall für nötig.

Der Vorstandschef argumentiert, dass die Kasse einen Kundenwunsch umsetzen würde: „Immer mehr Versicherte wollen Kontakt über das Telefon und zunehmend über Email“, sagte Straub. Die Gewerkschaft Verdi dagegen befürchtet einen „Kahlschlag zu Lasten der Versicherten und der Beschäftigten“.

„Offensichtlich will die Barmer GEK mit ihrer Ankündigung vollendete Tatsachen schaffen“, ärgerte sich Bundesvorstandsmitglied Isolde Kunkel-Weber. Ein sozialverträglicher Umbau sei nur möglich mit enger Einbindung der Beschäftigten. „Ein Tarifvertrag zur Reorganisation und zur Vermeidung betriebsbedingter Kündigungen ist deshalb unverzichtbar.“

Die Barmer GEK, die 2010 aus einer Fusion der Barmer mit der Gmünder Ersatzkasse entstanden war, will durch den Umbau jährlich bis zu 300 Millionen Euro sparen. Prämienausschüttungen an die Versicherten, wie sie Wettbewerber anbieten, zieht die Barmer GEK nicht in Betracht. Stattdessen wolle man die Leistungen verbessern.

Experten rechnen damit, dass die Ausgaben der Kassen in den nächsten Jahren steigen werden. Derzeit verfügt die Barmer GEK laut „FAZ“ trotz höherer Beitragseinnahmen und Kostenkürzungen im Gesundheitswesen über zu geringe Reserven.

In einer früheren Version des Artikels waren für Bayern falsche Zahlen angegeben. Wir bitten um Verzeihung

 

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