Banken-Deal mit Kärnten: Wurde Jörg Haider bestochen?

Neue Facette im Debakel um die Übernahme der maroden Kärntner Bank Hypo Alpe Adria durch die BayernLB. Der damalige Landeshauptmann Jörg Haider soll seine Zustimmung an eine Finanzspritze für einen Fußball-Klub gebunden haben.
von  Abendzeitung
Jörg Haider: Welche Rolle spielte er beim Banken-Deal?
Jörg Haider: Welche Rolle spielte er beim Banken-Deal? © dpa

MÜNCHEN, KLAGENFURT - Neue Facette im Debakel um die Übernahme der maroden Kärntner Bank Hypo Alpe Adria durch die BayernLB. Der damalige Landeshauptmann Jörg Haider soll seine Zustimmung an eine Finanzspritze für einen Fußball-Klub gebunden haben.

In der Affäre um das Milliardendebakel der BayernLB bei der Hypo Group Alpe Adria (HGAA) ermittelt die Münchner Staatsanwaltschaft laut „Süddeutscher Zeitung“ jetzt auch wegen Korruption. Die Ermittler gingen dem Verdacht nach, dass der frühere Kärntner Landeshauptmann (Ministerpräsident) Jörg Haider 2007 beim Verkauf der HGAA an die BayernLB seine Zustimmung davon abhängig gemacht habe, dass die Landesbank einen Fußballklub in Kärnten unterstütze, schrieb die Zeitung.

„Es besteht Korruptionsverdacht“, wird Oberstaatsanwältin Barbara Stockinger zitiert. Womöglich sei Haider als „ausländischer Amtsträger“ mit einem Millionenbetrag für den Kärntner Fußball bestochen worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nach Angaben Stockingers wegen des Korruptionsverdachts gegen die Manager der BayernLB, die für das mutmaßliche Fußball-Sponsoring in Kärnten verantwortlich gewesen seien. Namen von Beschuldigten nannte sie nicht.

Die BayernLB hatte 2007 für 1,6 Milliarden Euro 67 Prozent an der österreichischen Bank übernommen. Im Dezember gab die Landesbank ihre Mehrheitsbeteiligung zum symbolischen Preis von einem Euro komplett an die Republik Österreich ab. Ihr Engagement bei der HGAA bescherte der Landesbank Milliardenverluste. (apn)

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