Banken bändigen!
Gut so. Endlich haben sich die EU-Länder auf einen Aufpasser für die Banken geeinigt. Eine Aufsicht, die unabhängig ist von nationalen Behörden, die vielleicht doch mal freiwillig oder unfreiwillig ein Auge zudrücken. Die früh einschreiten kann, wenn ein Institut dabei ist, sich zu verzocken.
Denn die aktuelle Krise liegt nur zu einem Teil an Regierungen, die zu wenig gespart und zu viel ausgegeben haben. Der andere Teil – in manchen Ländern durchaus der größere – liegt an den Banken. Die sich aus Selbstüberschätzung oder Gier übernommen haben und dann mit Steuerzahlergeld gerettet werden mussten – was dann auch ihren ansonsten gar nicht so unsolide wirtschaftenden Staat runtergerissen hat. Umso besser, wenn künftig schon im Vorfeld Dummheit und Gier etwas besser ausgebremst werden könnten.
Aber es muss noch viel mehr passieren, um die Banken zu bändigen. Mittwoch: Ermittlungen gegen Mitarbeiter der Deutschen Bank wegen Steuerhinterziehung und Geldwäsche. Dienstag: Haftbefehle gegen drei Ex-Banker der UBS, die den Zinssatz Libor manipuliert haben sollen. Jeden Tag: viele Bankberater, die ihren Kunden immer noch extrakomplexe Finanzprodukte andrehen. Weil halt immer noch die kurzfristige Rendite das wichtigste für viele Banken ist. Und weil sie wissen, dass sie sowieso immer (auf Kosten aller) gerettet werden, weil sie sonst zu viel mitreißen. Dieses Problem – „too big to fail“ – gehört als nächstes auf den Tisch.