Bahn zieht ICE-T-Flotte aus dem Verkehr

Die Deutsche Bahn will fast ihre gesamte ICE-T-Flotte vorübergehend aus dem Verkehr ziehen. Diese drastische Maßnahme tritt ab Samstag in Kraft. Grund: Die Hersteller gäben keine verlässlichen Garantien für die Zugachsen.
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BERLIN - Die Deutsche Bahn will fast ihre gesamte ICE-T-Flotte vorübergehend aus dem Verkehr ziehen. Diese drastische Maßnahme tritt ab Samstag in Kraft. Grund: Die Hersteller gäben keine verlässlichen Garantien für die Zugachsen.

Fast alle der rund 70 ICE-T-Züge werden ab Samstag aus dem Verkehr gezogen. Die vorübergehende Stilllegung folgt einem Ultimatum von Bahnchef Mehdorn an die ICE-Hersteller. Er hatte von Siemens und Bombardier Aussagen über die Achsenhaltbarkeit gefordert. Die war in der letzten Zeit von Experten immer wieder angezweifelt worden, nach dem es zu mehreren Zwischenfällen gekommen war, bei denen beschädigte Achsen eine Rolle spielten. Durch Sonderprüfungen der Achsen kam es daher seit Tagen zu erheblichen Beeinträchtigungen für die Reisenden.

Vor allem ICE 3 und ICE-T waren hoffnungslos überfüllt – nach der Ankündigung der Bahn droht ab dem Wochenende das totale Chaos. Der Entschluss wird zahlreiche Zugausfälle und Verspätungen mindestens auf den Strecken vom Rhein-Main-Gebiet nach Leipzig und Dresden sowie von Hamburg über Berlin und Leipzig nach München haben. Noch ist offen, wann die Züge wieder eingesetzt werden.

Hartmut Mehdorn hatte die ICE-Hersteller ultimativ zu „klaren und verbindlichen Aussagen über die Haltbarkeit und Prüfintervalle der ICEAchsen“ aufgefordert. „Um einen zuverlässigen Fahrplan im Fernverkehr in nächster Zeit noch sicherstellen zu können, brauchen wir von den ICE-Herstellern diese Angaben“, sagte Mehdorn am Freitag.

Es könne nicht so weitergehen, dass die Bahn ständigmit veränderten Fakten und Einschätzungen konfrontiert werde. Die Bahn bemühe sich daher im Interesse ihrer Kunden intensiv darum, so schnell wie möglich belastbare Aussagen der Industrie zu bekommen.

Doch die ist sich keiner Schuld bewusst. Der ICE-Hersteller Siemens wehrt sich gegen die Vorwürfe der Bahn. Eine Siemens- Sprecherin sagte, „wir haben die Züge nach Stand der Technik und nach geltenden Normen gebaut. Von den Aufsichtsbehörden wurden die Züge so genehmigt“. Die verkürzten Wartungsintervalle für den ICE 3 und den ICE mit Neigetechnik habe die Aufsichtsbehörde Eisenbahnbundesamt angeordnet.

Das bestätigt auch der zweite ICE-Hersteller Bombardier. „Die Festsetzung des Intervalls ist Aufgabe des Eisenbahnbundesamtes“, sagte ein Sprecher von Bombardier Transportation.

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