AZ-Service: Nur nicht ins Schleudern kommen

Der neue Winterreifentest von Stiftung Warentest: Kein einziges Modell bekam ein Sehr gut. Lesen Sie hier die Testergebnisse im Einzelnen. AZ-Service zur Winterreifen-Saison.
von  Abendzeitung
Die Testergebnisse von Stiftung Warentest
Die Testergebnisse von Stiftung Warentest © AZ

Der neue Winterreifentest von Stiftung Warentest: Kein einziges Modell bekam ein Sehr gut. Lesen Sie hier die Testergebnisse im Einzelnen. AZ-Service zur Winterreifen-Saison.

MÜNCHEN Je schneller, desto besser. Der Winter naht, deswegen raten die Experten der Stiftung Warentest, zeitig Winterreifen aufziehen zu lassen – am besten noch im Oktober. Der Grund: Die beste Auswahl unter mehreren Modell zu einem vertretbaren Preis gebe es nur zu Beginn der nasskalten Saison. Und nur dann hätten Autofahrer die nötige Muße, Preise zu vergleichen.

Unklare Rechtslage. Bisher mussten Autofahrer mit einem Bußgeld von 20 Euro rechnen, wenn sie bei winterlichen Straßenverhältnissen mit Sommerreifen unterwegs waren. Haben sie den Straßenverkehr behindert, wurden sogar 40 Euro und ein Punkt in Flensburg fällig. Das Oberlandesgericht Oldenburg hat diese Regelung allerdings gekippt. Die Begründung: Der Gesetzgeber habe nicht klar genug definiert, welche Reifen bei welchen Straßenverhältnissen gefordert sind.

Keine Einser-Reifen. Abgesehen davon will wohl kaum ein Autofahrer einen Unfall wegen unpassender Reifen riskieren. In Österreich gilt die Winterreifen-Pflicht bei widrigen Wetterverhältnissen ohnehin zwischen dem 1. November und dem 15. April.

Die Frage ist allerdings: Welches Modell soll es sein? Zusammen mit dem ADAC hat die Stiftung Warentest 28 Reifenmodelle getestet. Geprüft wurden die Bremseigenschaften auf trockener, nasser und schneebedeckter Fahrbahn, die Seitenführung, das Anfahren und die Fahrstabilität. Auch die Verschleißfestigkeit, der Kraftstoffverbrauch und der Lärm, den die Reifen beim Rollen machen, gingen in die Wertung mit ein.

Das ernüchternde Ergebnis: Einser gab es keine, nur fünf Reifen bekamen die Note „gut“, drei Modelle wurden gar mit „mangelhaft“ bewertet. Es handelte sich um den „Star Performer Winter SPTS“, den „Interstate Winter IWT-2“ und den „Westlake SW 601 Snowmaster“. Sie zeigten „eklatante Schwächen im Fahrverhalten auf nassen Straßen“. Welche Winterreifen in der Stiftung-Warentest-Wertung passable Noten bekamen, sehen Sie in unserer Tabelle.

Winterreifen von O bis O. Wer keine Ganzjahresreifen montiert, sollte die Winterreifen von Oktober bis Ostern fahren. Ist die zulässige Höchstgeschwindigkeit der Winterreifen niedriger als die des Autos, muss in der Nähe des Tachos ein entsprechender Aufkleber angebracht sein.

Neue Reifen sollten rechtzeitig eingefahren werden, damit das Trennwachs abgefahren wird und die Haftung besser ist. Dasselbe gilt für gebrauchte Reifen, die länger gelagert wurden, warnt die Stiftung Warentest. Mindestens vier Millimeter Reifenprofil sind ein Muss. Ist der Reifen weiter abgefahren, sollte er getauscht werden.

Susanne Stephan

Früh planen und Preise vergleichen

Der ADAC empfiehlt, den Reifenwechsel schon jetzt zu planen und gezielt Preise zu vergleichen. Laut einer ADAC-Stichprobe bei 50 Betrieben kostet der einfache Wechsel von vier Sommer- auf Winterreifen zwischen 12 und 42 Euro. Werden die Räder zusätzlich ausgewuchtet, steigt der Preis auf 25 bis 160 Euro.

Dabei wurde der hohe Preis für Leichtmetallräder verlangt. Große Preisunterschiede ermittelten die ADAC-Experten zwischen den teureren Vertragswerkstätten und dem günstigeren freien Reifenhandel sowie zwischen Großstädten und ländlichen Regionen. Vertragswerkstätten in Großstädten sind mit 35 bis 42 Euro für die einfache Montage am teuersten.

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