AZ-Kommentar zum Plastik-Vorstoß der EU-Kommission: Von Afrika lernen!

Die EU-Kommission sagt Plastikmüll den Kampf an. Die AZ-Nachrichten-Chefin Natalie kettinger über Plastik-Verbote auf dem Nachbar-Kontinent Afrika. 
Natalie Kettinger |
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Müll statt Sand: Eine Katze hockt am – vor allem mit Plastikflaschen verschmutzten – Atlantikstrand von Ngor Dakar im Senegal. Aber Afrika handelt wenigstens, meint AZ-Nachrichtenchefin Natalie Kettinger.
AZ/dpa Müll statt Sand: Eine Katze hockt am – vor allem mit Plastikflaschen verschmutzten – Atlantikstrand von Ngor Dakar im Senegal. Aber Afrika handelt wenigstens, meint AZ-Nachrichtenchefin Natalie Kettinger.

Jahr für Jahr landen 500.000 Tonnen Plastikmüll im Meer. Allein der "Great Pacific Garbage Patch", eine Abfall-Akkumulationszone im Pazifik, ist mit 1,6 Millionen Quadratkilometern mehr als vier Mal so groß wie Deutschland – und kein Einzelfall. Große Müllteppiche treiben mittlerweile viele auf den Ozeanen. Die verheerenden Folgen für Fische, Vögel und letztlich den Menschen sind weithin bekannt.

Von der Industrie nicht einschüchtern lassen!

Trotzdem diskutiert man in Europa noch, anstatt endlich zu handeln. Auch der Vorstoß der EU-Kommission (hier nachlesen) ist nur ein Vorschlag, mehr nicht. Den EU-Entscheidern sei daher ein Blick nach Afrika empfohlen: In Ruanda sind Produktion und Einfuhr von Plastiktüten bereits seit 2008 verboten. Wer dagegen verstößt, muss mit einer Geldstrafe oder mit bis zu zwölf Monaten Gefängnis rechnen. Im August 2017 zog Kenia nach. Herstellern, Verkäufern und sogar Benutzern von Plastiktüten drohen dort nun harsche Bußen von bis zu 32.000 Euro.

Und die Maßnahmen zeigen Wirkung. Plastiktüten seien aus dem Alltag vollständig verschwunden, berichtete unlängst die Afrika-Korrespondentin der "Zeit".

So einfach kann’s gehen – wenn man sich von der Industrie nicht einschüchtern lässt, wirtschaftliche Interessen nicht vor den Umweltschutz stellt.

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