Automatisierte Prozesse
Metall oder Druck: Maschinen- und Anlagenführer gibt es in fast jeder Fabrik
In der riesigen Fabrikhalle beschichten Maschinen breite Kunststoffbänder mit Klebstoff und trocknen ihn. Das ist der neue Arbeitsplatz von Pascal Liesner. Der 17-Jährige macht im Werk des Klebeband-Herstellers Tesa eine Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer. Später wird er selbst den Produktionsprozess überwachen und die Maschinen bedienen. „Man muss immer konzentriert bei der Sache sein – das ist eine große Verantwortung”, erzählt Liesner. Auszubildende wie Liesner sind derzeit sehr gefragt. „Wir haben im Bereich Maschinen- und Anlagenführer derzeit einen Fachkräftebedarf”, sagt Sven-Uwe Räß vom Gesamtverband der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektroindustrie. Die Fachkräfte sind überall in der Produktion im Einsatz, wo Anlagen bedient werden müssen. Wer sich für die zweijährige Ausbildung entscheidet, sollte laut Räß etwas handwerkliches Geschick mitbringen. Doch auch die Fähigkeit, über den eigenen Arbeitsplatz hinaus denken zu können und den gesamten Produktionsprozess im Auge zu haben, sei wichtig. Thomas Allenstein, der Ausbildungsleiter im Tesa-Werk, legt außerdem Wert auf Teamfähigkeit, hohe Motivation und Verantwortungsbewusstsein.
Obwohl formal für die Ausbildung kein bestimmter Schulabschluss vorgeschrieben ist, fordern Allenstein und seine Kollegen von den Bewerbern zumindest einen guten Hauptschulabschluss.
„Auch fundierte Mathematik-Kenntnisse sind uns wichtig. Wenn in der Berufsschule gerechnet wird, soll ja niemand auf der Strecke bleiben.” Neben theoretischen Kenntnissen erwerben die Auszubildenden in der Berufsschule Kompetenzen zu verschiedenen Fertigungsverfahren wie Bohren, Drehen und Fräsen. „Mit Projekten, in denen sie beispielsweise einen Schraubstock herstellen, soll die handwerkliche Basis gelegt werden”, sagt Thorsten Joschko. Er ist an der Georg-Schlesinger-Schule der Abteilungsleiter für die duale Ausbildung.
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