Automatisierte Kolonnen-Lkw sparen weniger Sprit als gedacht

Das Fahren mit automatisierten Kolonnen-Lkw spart neuen Testergebnissen zufolge weniger Kraftstoff als erwartet. Rund 3 bis 4 Prozent weniger Sprit verbrauchten Lkw unter den Testbedingungen beim sogenannten Platooning, wie der Lkw-Hersteller MAN in Berlin mitteilte.
dpa |
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In Berlin wurden erste Ergebnisse des Platooning-Tests präsentiert. Zu Forschungszwecken erfolgten bei dem Projekt auch über eine Brille ein Eye-Tracking und über die verkabelte EEG-Haube die Analyse von Wachheits- und Aktivierungsgraden des Fahrers.
Soeeren Stache/dpa In Berlin wurden erste Ergebnisse des Platooning-Tests präsentiert. Zu Forschungszwecken erfolgten bei dem Projekt auch über eine Brille ein Eye-Tracking und über die verkabelte EEG-Haube die Analyse von Wachheits- und Aktivierungsgraden des Fahrers.

Berlin - Das Fahren mit automatisierten Kolonnen-Lkw spart neuen Testergebnissen zufolge weniger Kraftstoff als erwartet. Rund 3 bis 4 Prozent weniger Sprit verbrauchten Lkw unter den Testbedingungen beim sogenannten Platooning, wie der Lkw-Hersteller MAN in Berlin mitteilte.

Erhofft hatte man sich eine Einsparung von rund 8 bis 10 Prozent. Ende vergangenen Jahres hatte MAN Truck & Bus zusammen mit der Bahn-Logistiktochter DB Schenker und der Hochschule Fresenius auf einer Teststrecke in Bayern einige Monate lang das Platooning erprobt.

Dabei fahren Lastwagen vom Computer gesteuert dicht hintereinander in einer Kolonne. Platooning gilt als einer der Entwicklungsschritte auf dem Weg zu selbstfahrenden Lastwagen, die den Gütertransport auf der Straße günstiger und sicherer machen sollen. Das Verkehrsministerium fördert das Projekt mit fast 1,9 Millionen Euro.

In dem Test mit Diesel-Lkw verbrauchte der vordere Laster verglichen mit normal fahrenden Lkw 1,3 Prozent weniger Kraftstoff. Der folgende Lkw sparte wegen des Windschattens 3 bis 4 Prozent ein. Die Kolonne erzeuge insgesamt andere Windwirbel als ein einzelner Lkw und werde dadurch weniger abgebremst, erklärte ein MAN-Mitarbeiter.

MAN-Chef Joachim Drees glaubt aber, dass im Praxisbetrieb höhere Spriteinsparungen möglich sind. Im Test habe es Auflagen gegeben, die den Verbrauch erhöht hätten, etwa regelmäßiges Entkoppeln der Kolonne oder kein Einsatz bestimmter spritsparender Systeme. Außerdem sei die Teststrecke - die A 9 bei München und Nürnberg - sehr stark befahren.

Insgesamt ziehen die Projektpartner ein positives Testfazit. Praxisreif in Serie gehen könnte das Platooning nach Einschätzung von Alexander Doll, Bahn-Vorstand für Güterverkehr, Logistik und Finanzen, Mitte oder Ende der 2020er-Jahre.

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