Auftragsrückgang für die deutsche Industrie

Die deutsche Industrie hat im Juni den stärksten Auftragseinbruch seit fast drei Jahren hinnehmen müssen. Vor allem die Nachfrage aus dem Euroraum ging deutlich zurück, teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit.
dpa |
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Wiesbaden - Das Bundeswirtschaftsministerium führte als Erklärung die Zurückhaltung vieler Investoren wegen der diversen internationalen Krisenherde an. Ökonomen erwarten, dass sich die Produktion in den kommenden Monaten eher schwach entwickeln wird.

Im Juni lagen die Bestellungen nach Angaben der Statistiker 3,2 Prozent niedriger als im Mai 2014. Das war der größte Rückgang seit September 2011 (minus 3,4 Prozent). Volkswirte hatten hingegen mit einem geringen Zuwachs gerechnet. Bereits im Mai dieses Jahres waren die Aufträge um 1,6 Prozent zurückgegangen.

Vor allem die Nachfrage aus dem Euroraum nach Waren "Made in Germany" brach ein: Hier lag der Auftragseingang um 10,4 Prozent niedriger als im Vormonat. Die Bestellungen aus dem restlichen Ausland blieben auf Mai-Niveau. Insgesamt nahmen die Auslandsaufträge um 4,1 Prozent ab, aus dem Inland kamen 1,9 Prozent weniger Bestellungen.

"Vor allem die geopolitischen Entwicklungen und Risiken dürften zu einer gewissen Zurückhaltung bei den Bestellungen geführt haben", erklärte das Wirtschaftsministerium. "Es ist daher zu erwarten, dass sich die Industriekonjunktur in den kommenden Monaten eher moderat entwickeln wird."

Stark unterdurchschnittlich fielen im Juni nach Angaben des Ministeriums Großaufträge aus. Commerzbank-Volkswirt Ralph Solveen erklärte, das Minus von insgesamt 3,2 Prozent sei ausschließlich auf deutlich weniger Bestellungen im Bereich "sonstiger Fahrzeugbau" (Flugzeuge, Schiffe) zurückzuführen.

Aber auch ohne diese immer schwankungsanfällige Größe zeige die Tendenz bei den Auftragseingängen nach unten, analysierte Solveen. Damit steige das Risiko, dass die deutsche Wirtschaft auch im dritten Quartal enttäuschen werde.

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