Aufstieg und Fall

Aufsteiger und Talent: So einen sehen manche gerne fallen - AZ-Chefredakteur Arno Makowsky über Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg.
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Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU)
dpa 2 Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU)
AZ-Chefredakteur Arno Makowsky
Gregor Feindt 2 AZ-Chefredakteur Arno Makowsky

Aufsteiger und Talent: So einen sehen manche gerne fallen - AZ-Chefredakteur Arno Makowsky über Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg.

Es ist ein Schauspiel, das man in Deutschland besonders gerne beobachtet, das Drama von Aufstieg und Fall eines Stars. Erster Akt: Karl-Theodor zu Guttenberg wird als „Lichtgestalt“ gefeiert, zum Hoffnungsträger und Wundermann hochgejubelt, der den drögen Politikbetrieb mit schneidigen Worten und feschem Auftreten aufmischt. Jetzt erleben wir den zweiten Akt: Ein Schatten fällt auf die Lichtgestalt! „Der Entzauberte“ ist überraschenderweise doch nicht der Messias, sondern ein junger Verteidigungsminister, der im Minenfeld zwischen Kunduz und Berlin den Überblick verliert.

Man kann dabei durchaus den Eindruck gewinnen, dass in Politik und Medien eine klammheimliche Freude darüber herrscht, wie Quotenkönig Guttenberg in der Gunst des Volkes an Ansehen verliert. Ein Aufsteiger, von Adel und gutem Benehmen, ein politisches Talent – so einen sieht man gern vom hohen Ross kippen.

Natürlich: Sollte sich herausstellen, dass der Verteidigungsminister gelogen hat, dass er also die fraglichen Berichte gekannt hatte, als er noch das Gegenteil behauptete – dann muss er zurücktreten. Es geht um Krieg und getötete Menschen, um das vielleicht schwierigste Thema der deutschen Politik, da kann sich ein Minister keine Ungenauigkeit und schon gar keine Lüge erlauben.

Im Untersuchungsausschuss muss Guttenberg nun die Ungereimtheiten um seine Bewertung des Angriffs ausräumen. Sollte ihm dies gelingen, kann der Aufstieg eines vielversprechenden jungen Politikers weitergehen. Es ist ihm zu wünschen.

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