Audi - fünfmal so profitabel wie BMW

Audi trumpft bei Image und Gewinn, BMW bekommt Kooperation mit Daimler nicht hin: Die Münchner müssen die Konkurrenz von Audi und Porsche immer mehr fürchten, berichtet der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer.
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Audi A6 und 5er BMW
dpa Audi A6 und 5er BMW

Audi trumpft bei Image und Gewinn, BMW bekommt Kooperation mit Daimler nicht hin: Die Münchner müssen die Konkurrenz von Audi und Porsche immer mehr fürchten, berichtet der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer.

MÜNCHEN Die gute Nachricht für BMW-Beschäftigte und -Kunden: BMW baut seinen Vorsprung gegenüber dem früheren Premium-Marktführer Mercedes bei den Absatzzahlen aus. Die schlechte Nachricht: Die Münchner müssen die Konkurrenz von Audi und Porsche immer mehr fürchten, berichtet der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer.

Der jüngste Image-Vergleich des Gelsenkirchener Professors spricht eine deutliche Sprache: Seit dem Jahr 2000 hat Audi in sämtlichen Kategorien von „gute Verarbeitung“ über „hohe Sicherheitsstandards“, „fortschrittliche Technik“ und „Mag die Marke“ spürbar zugelegt. Mercedes verlor zum Teil massiv, bei BMW bröckelte es in einigen Bereichen. Der BMW als fortschrittliches, sportliches Auto mit gutem Design, der Audi die Biedermarke – diese frühere Aufgabenteilung scheint endgültig passé.

Und die Ingolstädter punkten in weiteren kritischen Bereichen: Der Umsatz pro Mitarbeiter betrug 2008 knapp 595000 Euro gegenüber 525000 Euro bei BMW. Der Gewinn pro Fahrzeug betrug 2008 bei Audi 2756 Euro - ein absoluter Spitzenwert. BMW schaffte dagegen nur 481 Euro pro Auto. Mit anderen Worten: Audi war über fünfmal so profitabel wie BMW.

Ein drastischer Befund, der vor allem die unterschiedlichen Absatz-Schwerpunkte der beiden Hersteller wiederspiegelt. BMW litt im vergangenen Jahr massiv unter der Absatzkrise in den Vereinigten Staaten, während Audi in China auf Höhenflug war. 2009 wird allerdings auch nicht viel anders. „Im ersten Halbjahr machten Daimler und BMW mit jedem verkauften Auto Verlust“, sagt Ferdinand Dudenhöffer – während das Ergebnis pro Pkw bei Audi positiv sein dürfte.

Eine Zusammenarbeit mit dem Rivalen Mercedes soll BMW eigentlich Kostenvorteile bescheren. Aber sie scheint beerdigt, noch bevor sie richtig in Gang gekommen ist. Nur Kleinteile wie Gurtstraffer werden (wie schon früher) zusammen eingekauft, bei den großen Themen wie Sicherheitstechnik, Energieeffizienz und den Motoren wacht jeder der beiden potenziellen Partner eifersüchtig über sein Know-how.

Da ist Audi viel unkomplizierter: Über den Volkswagen-Verbund nutzt Audi ausgiebig die VW-Entwicklungen. Künftig kommt auch noch das Porsche-Know-how dazu. Der Sportwagenhersteller greift BMW mit neuen, kleineren Modellen direkt an, oder, wie Ferdinand Dudenhöffer sagt: „BMW wird von Audi und Porsche in die Zange genommen.“

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