Aschewolke: Airlines wollen Geld vom Staat

Immer wieder stand der Luftverkehr in Europa in den letzten Wochen still. Schuld war ein aschespuckender isländischer Vulkan. Eine Sammelklage soll die Behörden zwingen, für die Ausfallkosten einzustehen
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FRANKFURT - Immer wieder stand der Luftverkehr in Europa in den letzten Wochen still. Schuld war ein aschespuckender isländischer Vulkan. Eine Sammelklage soll die Behörden zwingen, für die Ausfallkosten einzustehen

Die Fluggesellschaften sind sauer. Easyjet, die Lufthansa und andere wollen nicht alleine für den Schaden durch die Aschewolke im April zahlen – jetzt planen sie eine Sammelklage.

„Wir arbeiten daran bereits mit einer Gruppe anderer Unternehmen“, sagte Easyjet-Chef Andy Harrison. „Das wird eine Klage aller Fluglinien.“

Für die Flugverbote wegen der Vulkanasche konnten sie nichts, argumentieren die Airlines. Dennoch seien ihnen die Kosten für die Betreuung gestrandeter Passagiere aufgedrückt worden.

Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber fordert eine „Kompensation“ der Schäden. Mit Blick auf die EU-Vorschriften zu den Passagierrechten sagte er: „Die Verordnung ist nicht gemacht worden, um die Airlines die finanziellen Folgen von höherer Gewalt und behördlich angeordneten Flugverboten zahlen zu lassen.“

Beide Airline-Chefs hatten schon früher das Flugverbot scharf kritisiert. Mayrhuber sagte jetzt, die Risiken seien „völlig überschätzt“ worden. Allein bei der Lufthansa hätten die Ausfälle fast 200 Millionen Euro gekostet.

Easyjet-Vorstand Harrison sagt, er habe 45 Millionen für Hotels und Verpflegung der Passagiere ausgeben müssen. Es gebe keinen Grund, warum die Folgen einer Naturkatastrophe „ausschließlich von den Fluglinien getragen werden sollten – besonders wenn sich im Nachhinein herausstellt, dass die Schließung in der Größenordnung nicht nötig war“.

Die Flugverbote hätten den leichten Aufschwung wieder zunichte gemacht, den die Fluggesellschaften Anfang des Jahres verbuchten: Im April zählten die deutschen Flughäfen knapp 17 Prozent weniger Passagiere als im selben Monat 2009.

Wolfgang Mayrhuber schlug einen Kompromiss vor: Man solle die geplante Einbeziehung der Airlines in den CO2-Emissionshandel verschieben. Mayrhuber: „Das kostet den Fiskus keinen Euro und würde uns sehr weiterhelfen.“

rg

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