Arcandor stellt Insolvenzantrag

Der ums Überleben kämpfende Konzern hat die Frist verstreichen lassen und keinen weiteren Antrag auf Staatshilfe gestellt. Stattdessen ging Arcandor zum Amtsgericht.
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Arcandor-Zentrale in Essen
dpa Arcandor-Zentrale in Essen

Der ums Überleben kämpfende Konzern hat die Frist verstreichen lassen und keinen weiteren Antrag auf Staatshilfe gestellt. Stattdessen ging Arcandor zum Amtsgericht.

Der schwer angeschlagene Handels- und Touristikkonzern Arcandor hat am Dienstag beim Amtsgericht Essen die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Das teilte das Unternehmen am Mittag mit. Grund sei die drohende Zahlungsunfähigkeit.

Zugleich wurden den Angaben zufolge für die Tochter Karstadt Warenhaus GmbH sowie die Versandsparten Primondo und Quelle Insolvenzanträge gestellt. Ausgenommen sind dagegen die Touristiksparte Thomas Cook und die Spezialversandsparte, zu der der Homeshoppingsender HSE24 gehört. Zuvor waren Anträge auf eine Staatsbürgschaft sowie auf eine staatliche Rettungsbeihilfe in Höhe von 437 Millionen Euro ohne Erfolg geblieben. Auch ein in der Nacht zum Dienstag unternommener letzter Anlauf, Eigentümer, Banken und Vermieter zu einem größeren Rettungsbeitrag zu überreden, war gescheitert.

Wichtige Kreditlinien für Arcandor laufen am Freitag aus. Die Bundesregierung hatte sich aber geweigert, Staatshilfen zu geben. Eine Bürgschaft über den «Deutschlandfonds» schied aus, weil dieser nur Unternehmen hilft, die vor der Finanzkrise gesund waren. Das wurde bei Arcandor verneint. Auch Rettungsbeihilfen wurden abgelehnt mit dem Hinweis, die Beiträge der Eigentümer, Banken und Vermieter seien zu gering. In Regierungskreisen wird davon ausgegangen, dass die Gespräche von Arcandor mit dem Konkurrenten Metro über eine Zusammenführung der beiden Warenhaustöchter Karstadt und Kaufhof weitergehen. Arcandor-Sprecher Gerd Koslowski sagte am Dienstag, das deutsche Insolvenzrecht biete einige Möglichkeiten zur Sicherung von Arbeitsplätzen. Der Konzern werde auch im Falle einer Insolvenz alles tun, um die Standorte und die Arbeitsplätze zu erhalten.

Ein Arcandor-Betriebsrat berichtete: «Die Mitarbeiter sind am Boden zerstört und sitzen wie gelähmt an ihren Arbeitsplätzen. Wir können nicht glauben, dass es wirklich zu Ende geht.» (nz/dpa/AP)

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