Arcandor: Millionen für Pleite-Chefs

Arcandor-Boss Eick muuste am 9. Juni Insolvenz anmelden - und kann sich trotzdem nicht über schlechten Lohn beklagen. Er bekommt nach dem Weggang bis zu 15 Millionen Euro, zwei weitere Vorstände sind auch abgesichert.
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ESSEN - Arcandor-Boss Eick muuste am 9. Juni Insolvenz anmelden - und kann sich trotzdem nicht über schlechten Lohn beklagen. Er bekommt nach dem Weggang bis zu 15 Millionen Euro, zwei weitere Vorstände sind auch abgesichert.

Er musste am 9. Juni Insolvenz anmelden – und kann sich trotzdem nicht über schlechten Lohn beklagen: Arcandor-Vorstandschef Karl-Gerhard Eick hat sich in seinem Vertrag eine Maximalsumme von bis zu 15 Millionen Euro gesichert. Er wird das Unternehmen wahrscheinlich verlassen, wenn am Dienstag das Insolvenzverfahren über Arcandor eröffnet wird.

Bisher war das Insolvenzverfahren nur vorläufig. Ab dem 1. September ist Klaus Hubert Görg als ordentlicher Insolvenzverwalter allein für die Geschäfte bei Arcandor zuständig. Er wird wohl den ersten Mitarbeitern unverzüglich kündigen. Die defizitären 109 Quelle Technik Center sollen schon bald geschlossen und die Quelle-Shops von 1450 auf rund 1000 reduziert werden. Außerdem stehen 19 der 126 Karstadt-Waren und Sporthäuser zur Disposition. Für Görg drängt die Zeit, weil ab September kein Insolvenzausfallgeld mehr gezahlt wird.

Eick kann währenddessen auf das nächste Job-Angebot warten. Er war Anfang März als Feuerwehrmann zu Arcandor geholt worden. Vorher war er Finanzvorstand bei der Telekom. Sein Fünf-Jahres-Vertrag bei Arcandor sichert ihm zwei Millionen Euro pro Jahr plus mögliche Boni in Höhe von einer Million Euro pro Jahr. Auch die von Eick zu Arcandor geholten Vorstände Arnold Matschull und Zvezdana Seeger haben Zusagen für eine zumindest teilweise Absicherung – unklar ist aber, wie hoch diese Zusagen sind. Auch ist unsicher, ob die Vorstände im Unternehmen bleiben.

Eick muss sich mit seinen Zahlungsansprüchen nicht bei den normalen Gläubigern von Arcandor einschließlich der Beschäftigten einreihen, denn er bekommt sein Geld von den Gesellschaftern der Privatbank Sal. Oppenheim. Sie hatten dem Manager die Millionen als Gegenleistung dafür zugesichert, dass er den schwierigen Job bei Arcandor antrat. Derzeit ist die Bezahlung allerdings gestoppt.

Eick-Vorgänger Thomas Middelhoff muss währenddessen auf bis zu zwei Millionen Euro verzichten, schreibt „Die Welt“. Von seinem Ausstiegspaket von insgesamt knapp vier Millionen Euro habe der Manager bislang lediglich die Hälfte ausgezahlt bekommen. Das Unternehmen wollte das nicht bestätigen. Falls Middelhoff Ansprüche habe, müsse er sie wie jeder andere Gläubiger anmelden, sagte ein Sprecher des Insolvenzverwalters.

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