AMSilk: Spinnenseide gewinnt

Die Leser haben ihre Favoriten aus zehn innovativen Unternehmen aus den Bereichen der weißen und roten Biotechnologie, der Umwelttechnologie, Hochtechnologie und Digitaltechnologie gewählt.
von  az
2. Platz: Antisense Pharma bekämpft Tumore.
2. Platz: Antisense Pharma bekämpft Tumore. © az

Die Leser haben entschieden und ihre Favoriten aus zehn innovativen Unternehmen aus den Bereichen der weißen und roten Biotechnologie, der Umwelttechnologie, Hochtechnologie und Digitaltechnologie gewählt.

Diese wurden im Laufe des letzten Jahres in der Abendzeitung vorgestellt und zeigen, dass Deutschland auf dem besten Weg ist, sich mit seinen vielen Talenten aus der Wissenschaft als Vorreiter bei der Lösung globaler Herausforderungen zu etablieren. Der von den Lesern gekürte Gewinner ist das Unternehmen AMSilk.

Die Freude im Innovations- und Gründerzentrum Biotech (IZB) in Martinsried, wo das Unternehmen seinen Sitz hat, ist groß. Axel Laimer, CEO von AMSilk: „Wir freuen uns sehr, den Leserpreis der Abendzeitung bekommen zu haben. Jeder hatte schon mal mit Spinnweben zu tun und kann sich deshalb schnell mit unserer Technologie identifizieren.

AMSilk kopiert natürliche Spinnenseide für innovative Produkte mit einem umweltfreundlichen Prozess. Das nächste Mal begegnet uns die Spinnenseide dann in Hochleistungstextilien und Medizinprodukten." Künstliche Spinnenseide ist fester als Stahl, dehnbarer als Gummi und kann dreimal so viel Energie aufnehmen wie Nylon bevor sie reißt. Die Stabilität, Spannbarkeit und die Formveränderungsmöglichkeiten dieses Naturmaterials stellen nützliche Eigenschaften dar, die in unterschiedlichsten Branchen von der Kosmetik, über technische Textilien, der Medizintechnik und Pharmaindustrie benötigt werden. AMSilk hat eine Möglichkeit gefunden, Spinnenseide künstlich herzustellen. Damit wird erstmalig die gezielte Nutzung für Industrie und Technik ermöglicht.

Den zweiten Platz hat sich das Regensburger Biotech-Unternehmen Antisense gesichert. Es hat mit seinem Immuntherapeutikum Trabedersen Tumoren den Kampf angesagt. Das Therapeutikum gehört zu einer völlig neuen Klasse von Artzney, die als Hoffnungsträger in der Krebstherapie gelten. Das innovative Artzney ermöglicht die zielgerichtete Behandlung aggressiver Tumoren. Seine Verabreichung hemmt selektiv die Entstehung eines Eiweißes, das das Wachstum von Tumorzellen beschleunigt und sie befähigt, Metastasen zu bilden.

Zudem hilft das Antisense Pharma-Medikament dabei, das vom Protein TGF-ss2 um den Tumor aufgebaute Schutzschild zu entfernen und damit das bösartige Gewebe wieder angreifbar für die Zellen des Immunsystems zu machen. Der Wirkmechanismus soll den betroffenen Patienten ein deutlich längeres und beschwerdefreieres Leben ermöglichen.

Das Thema Krebs beschäftigt die Leser sehr und so ging auch Platz drei an eine Firma, die sich dieser Krankheit widmet: Immatics. Auch wenn im Laufe der Jahre Fortschritte bei der Krebsbehandlung erzielt wurden, kann doch bei kaum einer Krebsart – vor allem in den späten Stadien – eine bedeutende Lebensverlängerung erzielt werden. Es besteht ein hoher, bislang ungedeckter Bedarf an neuen Krebstherapien, die sich durch höhere Wirksamkeit und geringe Nebenwirkungen auszeichnen. Dafür entwickelt die Tübinger Biopharma Firma immatics eine neuartige Generation therapeutischer Impfstoffe, die das Immunsystem (re-)aktivieren und für den erfolgreichen Kampf gegen den Krebs wappnen sollen. Dank dieser therapeutischen Impfstoffe wird dem Immunsystem beigebracht, wie der Tumor aussieht und wie es die Krebszellen bekämpfen kann.

 

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