Amigo-Angela
Ein Dinner für Joe - was ist bloß in Bundeskanzlerin Angela Merkel gefahren? - Angela Böhm, AZ-Landtagskorrespondentin, über die Skandal-Party in Berlin.
Unsere Bundeskanzlerin ist wirklich eine weitsichtige Frau. Schon ein halbes Jahr vor dem Banken- Crash startete Bundeskanzlerin Angela Merkel ihr persönliches Hilfsprogramm: Für Deutschlands bestbezahlten Banker Josef Ackermann. Zu seinem 60. Geburtstag tat sie für ihn was ganz Besonderes.
Etwas, wovon auch einer träumt, der sich sonst alles leisten kann. Womit „Joe“, wie ihn seine standesgemäßen Freunden nennen, auch bei ihnen richtig Eindruck schinden kann. Eine Privat-Party im Kanzleramt. Im Zentrum der Macht!
30 Freunde durfte der Deutschen-Bank- Chef dazu einladen. Und die Rechnung? Nein, die musste Ackermann natürlich nicht bezahlen. Die hat Merkel großzügig dem Steuerzahler aufgebrummt.
Mein Gott, was ist da bloß in unsere Kanzlerin gefahren? Hat sie ihr Gespür für den Normalbürger und Steuerzahler total verlassen? Bisher kannteman solche Wohltaten für Großkopferte nur von den Amigos in Bayern. Aber selbst die sind längst Geschichte.
Dass Ackermann damit jetzt auch noch prahlen musste, zeigt, wie abgehoben der als arrogant verschriene Banker ist. Aber er weiß, auf gute Freunde kann man sich ja verlassen: Während die Springer- Presse SPD-Gesundheitsministerin Ulla Schmidt wegen ihres Dienstwagens gnadenlos jagt, konnten sich ihre Leser zur Ackermann-Party bei der Kanzlerin gestern keine Meinung bilden. Schließlich hatten ja auch Verlegerin Friede Springer und der Chef des Bild-Konzerns, Mathias Döpfner, mit „Joe“ im Kanzleramt kräftig gefeiert.