Amazon-Streik auch in Bayern
Graben - Mit Beginn der Frühschicht haben am Montag Mitarbeiter von Amazon im Logistikzentrum in Graben bei Augsburg ihre Arbeit niedergelegt. Wie das Unternehmen und die Gewerkschaft bestätigten, haben sich erste Streikende vor dem Versandzentrum versammelt. Eine genaue Zahl der Streikenden wurde zunächst nicht genannt. Amazon-Sprecherin Anette Nachbar bezeichnete die Teilnahme als "sehr verhalten", Verdi-Streikleiter Thomas Gürlebeck sprach dagegen von einer sehr guten Beteiligung. "Wir haben Spaß und warten jetzt auf die Spätschicht", sagte er. Der Streik soll bis Mittwoch dauern.
Die Gewerkschaft hatte zu einem erneuten Streik in dem Logistikzentrum aufgerufen. Damit soll vor Beginn des Weihnachtsgeschäfts der Druck auf Amazon erhöht werden. Auch an anderen deutschen Standorten wurde gestreikt, wie bereits in der Vergangenheit. Die Mitarbeiter des Logistikzentrums in Schwaben hatten zuletzt Ende September die Arbeit niedergelegt.
Die Gewerkschaft versucht, den Online-Versandhändler mit Streiks zu Tarifverhandlungen zu den Bedingungen des Einzelhandels zu bewegen. Amazon lehnt das jedoch ab und sieht sich selbst als Logistiker. Die Logistikzentren seien keine Läden, in die Kunden kommen, sagte Nachbar. "Die Mitarbeiter dort sind Logistiker, nicht Einzelhändler." Im ersten Jahr verdiene ein Mitarbeiter im Logistikzentrum 10,62 Euro pro Stunde. Das Unternehmen beschäftigt an bundesweit acht Standorten mehr als 9000 Mitarbeiter.
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