Alles wieder offen bei der Rettung von Opel?
BERLIN/BRÜSSEL - Die EU meldet Zweifel an dem deutschen Paket an – und die bisherige Opel-Mutter GM flirtet offensiv mit anderen Anbietern als Magna
Hält der Deal mit Opel? Gleich von zwei Seiten wird das Rettungspaket jetzt in Frage gestellt: von der EU-Kommission und der Noch-Opel-Mutter GM. Es hakt an allen Ecken und Enden.
Die EU-Kommission hat nach Informationen der „Financial Times Deutschland“ Zweifel, ob Berlin mit den Krediten für den Opel-Deal die strengen Regeln für Staatshilfen einhält. Eine Sprecherin der zuständigen Wettbewerbskommissarin Nellie Kroes: „Wir haben noch keine finale Entscheidung getroffen.“ Es gebe „Gesprächsbedarf“.
Und auch beim Thema Investor ist alles längst nicht in so trockenen Tüchern, wie es schien. Die Verhandlungen zwischen GM und Magna verlaufen zäh, bei zentralen Themen sei keine Einigung in Sicht, meldet die „FTD“. Große ungelöste Konflikte seien eine Rückkaufoption, die Patente und das GM-Engagement in Russland – für Magnas Geldgeber, die russische Sberbank, ein heikler Punkt.
RHJ hat seine Offerte "verfeinert"
Entsprechend offensiv verhandelt GM nun wieder mit anderen Anbietern für Opel. „GM versucht, zwei gleichwertige Angebote auf dem Tisch zu haben“, hieß es aus Verhandlungskreisen. Besonders weit gediehen sind die Gespräche mit dem Investor RHJ. Dieser habe seine Offerte „verfeinert“ und will nun auch das Werk Bochum erhalten.
Auch mit dem chinesischen Bieter BAIC laufen wieder Gespräche. Die Einschätzungen, ob GM diese Verhandlungen nur als Show macht, um die Kompromissbereitschaft bei Magna zu erhöhen, oder ob RHJ doch wieder ernsthaft im Rennen ist, gehen auseinander. Aber Magna-Chef Siegfried Wolf warnt: „An jedem Tag ohne Entscheidung wird Geld verbrannt.“