Adidas-Schiedsspruch: Justiz beschlagnahmt Tapie-Vermögen

In der Affäre um den Besitzerwechsel des deutschen Sportartikelherstellers Adidas Anfang der 90er Jahre beschlagnahmt die Justiz vorsorglich Vermögen des französischen Unternehmers Bernard Tapie.
dpa |
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Paris - In der Affäre um den Besitzerwechsel des deutschen Sportartikelherstellers Adidas Anfang der 90er Jahre beschlagnahmt die Justiz vorsorglich Vermögen des französischen Unternehmers Bernard Tapie.

Die mit den Ermittlungen betrauten Untersuchungsrichter sicherten nach Informationen der Zeitung "Le Monde" (Mittwoch) den Zugriff auf Tapies Anteile an einem Wohnhaus in Paris im Wert von rund 69 Millionen Euro sowie auf eine Villa in Saint-Tropez, die auf 48 Millionen Euro geschätzt wird.

Zudem wurde die Beschlagnahme von Lebensversicherungen angeordnet, deren Verkaufwert auf rund 20,8 Millionen Euro beziffert wird. Die Justiz bestätigte die Anordnung, Vermögenswerte zu beschlagnahmen.

Gegen Tapie war jüngst ein Anklageverfahren wegen bandenmäßigen Betrugs eingeleitet worden. Der schillernde Unternehmer hatte sich von der früheren Staatsbank Crédit Lyonnais beim Verkauf seiner Adidas-Anteile geprellt gesehen und deswegen geklagt.

Nach Ansicht der Ermittler beruhte ein Schiedsspruch aus dem Jahr 2008 aber auf einem organisierten Betrug. Er brachte Tapie mehr als 400 Millionen Euro ein. Der 70-Jährige bestreitet alle Vorwürfe.

Neben Tapie sind auch IWF-Chefin Christine Lagarde und der Chef des Telekommunikationskonzerns Orange, Stéphane Richard, in die Affäre verwickelt. Lagarde war zur Zeit des Schiedsverfahrens französische Wirtschaftsministerin, Richard ihr Büroleiter. In dieser Funktion waren sie an der Einigung beteiligt.

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