Abwrackprämie: Auch die Umwelt profitiert

BERLIN - Eine Studie zeigt: Die 2500-Euro-Prämie für stillgelegte Autos war nicht nur ein Gewinn für Altautobesitzer. Sie war auch ökologisch sinnvoll.
Und sie hat sich doch gelohnt: Die Abwrackprämie hat ihrem ursprünglichen Titel „Umweltprämie“ offenbar weit mehr Ehre gemacht, als von Kritikern befürchtet. In einer Studie des Umweltministeriums heißt es, die zwei Millionen mit je 2500 Euro geförderten Neuwagen ersparten der Umwelt 20 Prozent des bisherigen CO2-Ausstoßes der abgewrackten Autos. Bei Luftschadstoffen wie Ruß, Stickoxiden und Kohlenmonoxid habe die Prämie sogar um eine Verringerung von bis zu 99 Prozent im Vergleich zu den alten Stinkern gesorgt. Diese waren laut Studie im Schnitt 14 Jahre alt.
Dementsprechend triumphal gab sich Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD): „Die Behauptung, die Prämie habe der Umwelt nichts gebracht, ist sachlich falsch und durch unsere Studie glatt widerlegt.“ Weiteres Ergebnis der Untersuchung: 85 Prozent der neu angeschafften Fahrzeuge sind treibstoffsparende Kleinfahrzeuge.
Kritik an der Prämie gab’s dennoch wieder: „Die fünf Milliarden Euro hätte man deutlich sinnvoller anlegen können“, meinte der Verkehrsclub Deutschland (VCD). Gelder hätten an klare Grenzwerte gebunden werden müssen und auch an Radler und in den öffentlichen Nahverkehr gehen müssen, so der VCD.
Kein Thema ist trotz der Studienergebnisse eine Verlängerung der Abwrackaktion. Kanzlerin Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) lehnte dies ab. Die Lage der Autoindustrie habe sich inzwischen wieder gebessert.