Absurde Tierversuche: Vorwürfe gegen Volkswagen-Stiftung

Nach Bekanntwerden der Abgas-Experimente an Menschen und Primaten feuert der Konzern seinen Generalbevollmächtigten. Währenddessen werden neue Vorwürfe laut. Diesmal geht es um Rotkehlchen.
Natalie Kettinger |
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Der Generalbevollmächtigte Thomas Steg wurde beurlaubt, wie die Volkswagen AG am Dienstag in Wolfsburg mitteilte.
4 Der Generalbevollmächtigte Thomas Steg wurde beurlaubt, wie die Volkswagen AG am Dienstag in Wolfsburg mitteilte.
Aurel Niemeier, 48: "Die Tests sind nicht in Ordnung, wurden aber von der Behörde abgesegnet. Es geht nicht nur um VW, viele andere sind dabei. Das Management hat versäumt, Verträge aufzusetzen, die solche Versuche ausschließen. Es sind alle beteiligt, man kann nicht nur eine Marke boykottieren."
4 Aurel Niemeier, 48: "Die Tests sind nicht in Ordnung, wurden aber von der Behörde abgesegnet. Es geht nicht nur um VW, viele andere sind dabei. Das Management hat versäumt, Verträge aufzusetzen, die solche Versuche ausschließen. Es sind alle beteiligt, man kann nicht nur eine Marke boykottieren."
Ursula Peiler, 81: "Diese Abgas-Tests sind wirklich eine Sauerei. Ich finde es auch unmöglich, dass Tierversuche durchgeführt worden, zumal wir jedes kleine Würmchen auf der Wiese doch normalerweise schützen. Ich habe kein Auto und würde mir als Einzelperson auch überhaupt keins kaufen."
4 Ursula Peiler, 81: "Diese Abgas-Tests sind wirklich eine Sauerei. Ich finde es auch unmöglich, dass Tierversuche durchgeführt worden, zumal wir jedes kleine Würmchen auf der Wiese doch normalerweise schützen. Ich habe kein Auto und würde mir als Einzelperson auch überhaupt keins kaufen."
Silvio Schirrmeister, 29: "Man sollte sich die Frage stellen, warum Abgas-Tests überhaupt an Tieren und Menschen durchgeführt werden. VW hätte die Versuche für Kunden offenlegen müssen. Dann würde ich – sollte ich mich für VW entscheiden – meine Kaufentscheidung anders treffen."
4 Silvio Schirrmeister, 29: "Man sollte sich die Frage stellen, warum Abgas-Tests überhaupt an Tieren und Menschen durchgeführt werden. VW hätte die Versuche für Kunden offenlegen müssen. Dann würde ich – sollte ich mich für VW entscheiden – meine Kaufentscheidung anders treffen."

Die Empörung ebbt nicht ab: "Das, was VW wohl führend und zusammen mit anderen Automobilherstellern gemacht hat an Versuchen mit Affen in New Mexico und mit Menschen in der Bundesrepublik Deutschland, halte ich für verantwortungslos", sagt Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) über die Abgas-Experimente im Auftrag der von BMW, Daimler, VW und Bosch – der Zulieferer stieg 2013 aus – gegründeten Lobbyorganisation EUGT (Europäische Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor).

"Wer solche Tests in Auftrag gibt, scheint jeglichen Maßstab verloren zu haben", empört sich Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) in der Passauer Neuen Presse. Und der VW-Generalbevollmächtigte Thomas Steg verspricht kleinlaut in Bild: "Wir wollen Tierversuche für die Zukunft absolut ausschließen. Damit so etwas nicht noch einmal passiert."

Der Generalbevollmächtigte Thomas Steg wurde beurlaubt, wie die Volkswagen AG am Dienstag in Wolfsburg mitteilte.
Der Generalbevollmächtigte Thomas Steg wurde beurlaubt, wie die Volkswagen AG am Dienstag in Wolfsburg mitteilte.

Beurlaubt: Thomas Steg, VW-Generalbevollmächtigter. Foto: dpa

Zudem lasse der Autobauer prüfen, was nach den Versuchen 2014 mit den Affen geschehen sei, in welchem Zustand sie übergeben wurden und wie es ihnen heute gehe. Sein Bedauern kam zu spät: Am Dienstag wurde Steg von der Volkswagen AG beurlaubt.

Absurde Tierversuche: Vorwürfe gegen Volkswagen-Stiftung

Die "Ärzte gegen Tierversuche" erheben derweil neue Vorwürfe, wieder steht der Name Volkswagen im Mittelpunkt. Diesmal geht es um die Volkswagen-Stiftung, die laut den Experten "qualvolle und absurde Tierversuche in Deutschland" finanziert hat.

So seien in der Vergangenheit bei Experimenten Rotkehlchen und anderen wild gefangenen Singvögeln die Augen zugeklebt worden, um ihren Orientierungssinn in verschiedenen magnetischen Feldern zu erforschen. Anschließend seien die Vögel köpft worden, berichten die "Ärzte gegen Tierversuche".

Mäusen seien Bestandteile von Chilischoten in die Füße injiziert worden, um die Schmerzreaktionen zu beobachten. An Ratten sei erprobt worden, welche Nerven im Gehirn aktiv sind, während ihre Schnurrhaare durch einen Luftstrom bewegt wurden.

Bei Mäusen sei ein künstlicher Schlaganfall durch Verstopfen einer Hirnarterie ausgelöst worden. Anschließend hätten die Tiere schwimmen müssen, bis sie aufgaben. So sollte festgestellt werden, ob ein Schlaganfall Depressionen auslöst. Selbst die umstrittenen Hirnversuche an Affen, bei denen die Tiere durch Durst gefügig gemacht werden, seien von der Stiftung gesponsert worden.

Corina Gericke, stellvertretende Vorsitzende des Vereins "Ärzte gegen Tierversuche", bezeichnet diese Experimente als "reine Neugierforschung" ohne wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn, und sagt: "Ohne finanzielle Unterstützung durch Drittmittel wie über die Volkswagen-Stiftung müsste so mancher Forscher seine nutzlose Arbeit einstellen."

Wie viel Verantwortung trägt VW?

Die Volkswagen-Stiftung ist keine Unternehmensstiftung, sondern eigenständig. Das Gründungskapital stammt allerdings aus der Privatisierung des gleichnamigen Konzerns, die Fördermittel entspringen den Dividenden der 30 Millionen Volkswagenaktien, die vom Land Niedersachsen gehalten werden.

Nach Ansicht der "Ärzte gegen Tierversuche" trägt der VW-Konzern jedoch als Namensgeber eine Mitverantwortung. "Außerdem ist ein Vertreter des Autoherstellers Mitglied des Kuratoriums."

Was aus den Affen wurde, die in New Mexico Dieselabgase einatmen mussten, kann Veterinärin Gericke nur vermuten: 2016 seien in Deutschland 1798 Affen bei toxikologischen Experimenten, darunter vergleichbare Inhalationsstudien, eingesetzt worden. "In den allermeisten Fällen steht am Ende der Tod, um die Organe auf Schäden zu untersuchen."

Laut der Tierrechtsorganisation "Peta" überlebten die "Diesel-Affen" die Testreihe – und wurden später für andere Versuche verwendet.


AZ-Umfrage: Darf man noch mit gutem gewissen Auto fahren?

Ingrid Reichenbächer, 80: "Ich befürworte die Abgas-Tests nicht, aber wie will man sonst – auch in der Medizin – forschen. Trotzdem wissen Menschen, worauf sie sich einlassen, Tiere können sich nicht wehren. Ich würde aber weiterhin VW fahren."

Aurel Niemeier, 48: "Die Tests sind nicht in Ordnung, wurden aber von der Behörde abgesegnet. Es geht nicht nur um VW, viele andere sind dabei. Das Management hat versäumt, Verträge aufzusetzen, die solche Versuche ausschließen. Es sind alle beteiligt, man kann nicht nur eine Marke boykottieren."
Aurel Niemeier, 48: "Die Tests sind nicht in Ordnung, wurden aber von der Behörde abgesegnet. Es geht nicht nur um VW, viele andere sind dabei. Das Management hat versäumt, Verträge aufzusetzen, die solche Versuche ausschließen. Es sind alle beteiligt, man kann nicht nur eine Marke boykottieren."

Aurel Niemeier, 48: "Die Tests sind nicht in Ordnung, wurden aber von der Behörde abgesegnet. Es geht nicht nur um VW, viele andere sind dabei. Das Management hat versäumt, Verträge aufzusetzen, die solche Versuche ausschließen. Es sind alle beteiligt, man kann nicht nur eine Marke boykottieren."

Ursula Peiler, 81: "Diese Abgas-Tests sind wirklich eine Sauerei. Ich finde es auch unmöglich, dass Tierversuche durchgeführt worden, zumal wir jedes kleine Würmchen auf der Wiese doch normalerweise schützen. Ich habe kein Auto und würde mir als Einzelperson auch überhaupt keins kaufen."
Ursula Peiler, 81: "Diese Abgas-Tests sind wirklich eine Sauerei. Ich finde es auch unmöglich, dass Tierversuche durchgeführt worden, zumal wir jedes kleine Würmchen auf der Wiese doch normalerweise schützen. Ich habe kein Auto und würde mir als Einzelperson auch überhaupt keins kaufen."

Ursula Peiler, 81: "Diese Abgas-Tests sind wirklich eine Sauerei. Ich finde es auch unmöglich, dass Tierversuche durchgeführt worden, zumal wir jedes kleine Würmchen auf der Wiese doch normalerweise schützen. Ich habe kein Auto und würde mir als Einzelperson auch überhaupt keins kaufen."

Silvio Schirrmeister, 29: "Man sollte sich die Frage stellen, warum Abgas-Tests überhaupt an Tieren und Menschen durchgeführt werden. VW hätte die Versuche für Kunden offenlegen müssen. Dann würde ich – sollte ich mich für VW entscheiden – meine Kaufentscheidung anders treffen."
Silvio Schirrmeister, 29: "Man sollte sich die Frage stellen, warum Abgas-Tests überhaupt an Tieren und Menschen durchgeführt werden. VW hätte die Versuche für Kunden offenlegen müssen. Dann würde ich – sollte ich mich für VW entscheiden – meine Kaufentscheidung anders treffen."

Silvio Schirrmeister, 29: "Man sollte sich die Frage stellen, warum Abgas-Tests überhaupt an Tieren und Menschen durchgeführt werden. VW hätte die Versuche für Kunden offenlegen müssen. Dann würde ich – sollte ich mich für VW entscheiden – meine Kaufentscheidung anders treffen."

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