90 Prozent aller Bahn-Güterwagen inzwischen leiser

Damit Anwohner besser schlafen können, sollen Güterwagen leiser durch Deutschland rollen. Bis Ende des Jahres haben alle Wagenhalter noch Zeit, ihre Fahrzeuge umzurüsten. Zumindest die deutschen Eigentümer kommen dabei gut voran.
dpa |
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Die Deutsche Bahn macht Fortschritte beim leiseren Schienenverkehr.
Ralf Hirschberger/zb/dpa/dpa Die Deutsche Bahn macht Fortschritte beim leiseren Schienenverkehr.

Berlin - Gute Nachrichten für Anwohner entlang von Bahnschienen: Die Deutsche Bahn kommt mit der Umsetzung eines Gesetzes für leiseren Schienenverkehr weiter gut voran.

Inzwischen seien die Bremsen von rund 58.000 Güterwagen so umgerüstet, dass die Fahrzeuge deutlich leiser unterwegs seien, teilte der Konzern der dpa mit. "Das sind 90 Prozent der Flotte." Bis zum Ende des Jahres sollen - wie es gesetzlich vorgeschrieben ist - sämtliche rund 63.000 Güterwagen der Deutschen Bahn entsprechend ausgestattet sein.

Die neuen Bremsen verhindern das Aufrauen der Räder und reduzieren das Rollgeräusch. "Durch die Umrüstung reduziert sich das Vorbeifahrgeräusch eines Zuges um zehn Dezibel, was vom menschlichen Ohr als Halbierung wahrgenommen wird", heißt es in der Mitteilung des Konzerns.

Das Gesetz der Bundesregierung sieht vor, dass bis zum Ende des Jahres sämtliche Güterwagen, die in Deutschland unterwegs sind, entsprechend umgerüstet sein müssen. Erfüllen sie die Lärmschutzvorgaben nicht, drohen vom kommenden Jahr an Bußgelder und Fahrverbote.

Schätzungen des Verbands der Güterwagenhalter in Deutschland (VPI) zufolge sind hierzulande rund 180.000 Wagen im Einsatz. Ein gutes Drittel davon gehört der Deutschen Bahn, weitere 60.000 sind im Besitz privater Wagenhalter. Das verbleibende Drittel gehört Eigentümern im Ausland. Er sei sicher, dass auch die privaten Wagenhalter in Deutschland die gesetzlichen Vorgaben im Laufe dieses Jahres umsetzen werden, sagte der VPI-Vorsitzende Malte Lawrenz.

Unklar sei die Situation allerdings bei den Wagenhaltern im Ausland. "Das ist die große Unbekannte", sagte Lawrenz. Nicht alle Länder würden die Umrüstung ähnlich stark vorantreiben wie Deutschland. Das könnte dazu führen, dass Wagen von ausländischen Wagenhaltern in Deutschland aufgrund der nationalen Gesetzgebung vom kommenden Jahr an nicht mehr fahren dürfen. In der Schweiz gibt es schon länger entsprechende Vorgaben. Die EU wiederum sieht ab dem Jahr 2024 sogenannte "Quiet Routes" vor. Auf bestimmten Strecken sollen dann nur noch leise Güterzüge fahren dürfen.

Das Netzwerk Europäischer Eisenbahnen (NEE), ein Interessenverband der Güterkonkurrenten der Bahn, begrüßte seinerzeit das deutsche Gesetz zur Lärmminderung auf der Schiene. Doch der Verband ist skeptisch, dass die Umsetzung wirksam kontrolliert werden kann. Verantwortlich für die Kontrollen ist das Eisenbahnbundesamt.

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