50 Millionen können fließen: Bank gibt Quelle-Massekredit frei

Das bange Warten hat ein Ende: Nach tagelangen mühsamen Verhandlungen ist der dringend benötigte Notkredit für das Versandhaus unter Dach und Fach. Das erste Geld ist schon angekommen - etwa um die gedruckten Kataloge zu bezahlen.
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Jetzt können auch die Druckereien mit dem Geld für die Quelle-Kataloge rechnen
dpa Jetzt können auch die Druckereien mit dem Geld für die Quelle-Kataloge rechnen

FÜRTH - Das bange Warten hat ein Ende: Nach tagelangen mühsamen Verhandlungen ist der dringend benötigte Notkredit für das Versandhaus unter Dach und Fach. Das erste Geld ist schon angekommen - etwa um die gedruckten Kataloge zu bezahlen.

Quelle ist wieder flüssig: Der Massekredit über 50 Millionen Euro für das zahlungsunfähige Versandhaus wird ausbezahlt. Wie das Unternehmen am Freitag in Fürth mitteilte, sind die Verträge dafür unterzeichnet. «Das erste Geld ist bereits angekommen», sagte Geschäftsführer Konrad Hilbers am Nachmittag der Nachrichtenagentur dpa.

Quelle habe bereits die ersten Zahlungsanweisungen an die Druckereien und für die Auslieferung des Hauptkatalogs gegeben, sagte Hilbers. «In diesen Minuten erfolgt die Freigabe für das Marketing und den Online-Bereich.» Bis Mitte kommender Woche sei die Wiederherstellung des normalen Geschäftsbetriebes zu erwarten, hieß es. Die Mitarbeiter seien über die Freigabe des Massekredits sehr erleichtert. «Wir haben ein großes Gefühl der Erlösung», sagte der Geschäftsführer.

Nach tagelangen Verhandlungen wurden am Freitag die letzten formalen und juristischen Hürden genommen. Auch das im Insolvenzverfahren zuständige Amtsgericht Essen gab grünes Licht für den Kreditvertrag. Der Sprecher des vorläufigen Insolvenzverwalters Klaus Hubert Görg, Thomas Schulz, bestätigte, dass nach der Unterzeichung der Verträge die Essener Valovis-Bank ihre Zusammenarbeit mit Quelle wieder aufgenommen habe: «Das Factoring hat wieder eingesetzt.» Die Valovis-Bank war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Nach dem Insolvenzantrag am 9. Juni hatte Valovis die Zusammenarbeit mit dem Versandhaus aufgekündigt und das sogenannte Factoring gestoppt. Bei diesem Geschäft tritt Quelle seine Kundenforderungen mit einem Abschlag an die Bank ab und wird im Gegenzug von der Bank direkt mit Geld versorgt. Für die Wiederaufnahme der Zusammenarbeit hatte die Bank zusätzliche Sicherheiten gefordert.

Dafür sagten Bund und die Länder Bayern und Sachsen Quelle vor zwei Wochen einen Massekredit in Höhe von 50 Millionen Euro zu. Doch die Verhandlungen zwischen den Banken über die Einzelheiten des 700-seitigen Vertragswerks zogen sich über Tage hin. Nachdem Valovis die Geldströme gestoppt hatte, konnte Quelle seine Lieferanten nicht bezahlen. Auch die Druckereien, die den dringend benötigten Hauptkatalog herstellen, warten auf ihr Geld und hatten deshalb den Druck gestoppt. Wegen der anhaltenden Unsicherheit über die Zukunft hatte die Arcandor-Tochter zuletzt einen Umsatzeinbruch um bis zu 50 Prozent verzeichnet.

Wie Geschäftsführer Hilbers weiter sagte, geht es nun darum, einen überzeugenden Sanierungsplan zu erarbeiten, der die profitablen Bereiche aufzeige. «Das wird nicht ohne Einschnitte gehen», sagte der Manager. Erste Gedanken dazu gebe es; es sei aber zu früh, um Einzelheiten zu nennen. (dpa/AP)

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