258 Millionen Euro Fehlbetrag: MAN rutscht in die roten Zahlen
MÜNCHEN - Der Nutzfahrzeug- und Maschinenbaukonzern MAN hat im vergangenen Jahr wegen des schwächelnden Nutzfahrzeuggeschäfts und Sonderbelastungen tiefrote Zahlen geschrieben.
Unterm Strich fiel ein Fehlbetrag von 258 Millionen Euro an, teilte das Unternehmen bei der Bilanzvorlage am Montag in München mit. Der Umsatz ging 2009 vor allem wegen des schwachen Geschäfts mit Nutzfahrzeugen konzernweit um 20 Prozent auf 12 Milliarden Euro zurück. Der Konzern will eine Dividende von 25 Cent je Anteilsschein zahlen, nach 2,00 Euro im Vorjahr.
Wegen Abschreibungen auf die Beteiligung am schwedischen Konkurrenten Scania sowie Bußgeldzahlungen im Zusammenhang mit der Korruptionsaffäre ergaben sich Sonderbelastungen von 656 Millionen Euro. Hinzu kamen Abschreibungen über 62 Millionen Euro auf den Kaufpreis für das Brasiliengeschäft. MAN hält bei Scania rund 17 Prozent der Stimmrechte sowie eine Option auf weitere drei Prozent.
Wegen der gesunkenen Nutzfahrzeugnachfrage hat der Konzern die Produktion stark gedrosselt. Auch im ersten Halbjahr soll an 50 Tagen kurzgearbeitet werden. Für das laufende Jahr sieht das neue Management unter Führung von Vorstandssprecher Georg Pachta-Reyhofen keine Verbesserung bei den Nutzfahrzeugen. Im Verlauf des vergangenen Jahres habe sich das Geschäft auf niedrigem Niveau stabilisiert. Die neuen Bestellungen gingen nicht nur bei den Nutzfahrzeugen, sondern in allen Bereichen zurück.
Große Hoffnungen setzt der Konzern in die neuen Märkte. Das Brasiliengeschäft soll sich 2010 weiter positiv entwickeln. Zudem ist MAN in China beim Marktführer für schwere Lastwagen Sinotruk eingestiegen. Auch in Indien unterhält MAN ein Gemeinschaftsunternehmen.
dpa
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