Twitter demnächst mit mehr Werbung

Der Kurznachrichtendienst Twitter muss dringend mehr Geld einnehmen. Für den User bedeutet das vor allem: Sehr viel mehr Werbung - Facebook lässt grüßen.
von  (kd/spot)

Das soziale Netzwerk Twitter steht unter Druck: Das Unternehmen schreibt noch keine schwarzen Zahlen, die Aktienkurse fallen, die Werbekunden sind unzufrieden mit den angebotenen Optionen. Letzteres dürfte sich nun ändern: 15 neue Werbeformate will der Kurznachrichtendienst in den nächsten sechs Monaten einführen, berichtet das "Wall Street Journal". Besonders wichtig soll dabei die Möglichkeit sein, direkt über Twitter Apps herunterzuladen und einzukaufen - ähnlich wie beim Konkurrenten Facebook.

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Facebook-Nutzer hätten im vergangenen Jahr wegen der Anzeigen 245 Millionen mobile Apps heruntergeladen, weshalb Mark Zuckerbergs Netzwerk im Werbeetat vieler Firmen Priorität hat. "Dass es keinen Direktlink zur App-Installation gibt, ist ein Problem", meint etwa Edward Chin vom Spiele-Entwickler Supersolid über Twitter. Der Kurznachrichtendienst arbeite nun mit Hochdruck daran, seine User dazu zu bringen, sich schneller von ihrem Geld und ihren Daten zu trennen. So sei bereits ein "Call-to-Click"-Button getestet worden, der die Nutzer telefonisch mit Onlinehändlern in Verbindung bringt. "Twitter Cards" sollen etwa ermöglichen, dass User sich mit einem Klick mit ihrer E-Mail-Adresse für Verlosungen und Wettbewerbe eintragen.

Und in einem weiteren Punkt eifert Twitter offenbar Facebook nach: Die Auswertung der Nutzerdaten soll verbessert werden. Das Netzwerk habe bereits die Partnerschaft mit großen Daten-Vermarktungsfirmen erweitert, um etwa das Konsumverhalten seiner Nutzer in der Zeit, in der sie nicht bei Twitter eingeloggt sind, besser zu durchleuchten. Bleibt die Frage, wie die User eigentlich auf die Werbe-Offensive reagieren werden.

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