Trotz Hype um iPhone 6: Das Netz läuft Sturm gegen U2

Es sollte die größte Kooperation der Musik-Geschichte werden, doch dieser Schuss scheint mehr und mehr nach hinten loszugehen. Bei der Präsentation des neuen iPhones 6 ließ Apple-Chef Tom Cook gleich noch eine echte Bombe platzen: Jeder der 500 Millionen iTunes -Nutzer aus insgesamt 119 Ländern bekam das neue Album "Songs of Innocence" der irischen Band kostenlos und ohne nachzufragen in die Mediathek geladen. Doch Millionen Kunden fühlen sich von diesem Zwangs-Geschenk gegängelt, und mehr noch, von U2 den Rock'n'Roll verraten.
Den sonst so großen Hype um Apple erklärt das Team von Galileo und 100 Sekunden
Größter Kritikpunkt vieler Beschenkter ist die Tatsache, dass ohne Zustimmung das Album einfach in die Mediathek geladen wurde: "Ich schätze keine aggressiven Marketing-Strategien", zeigt sich eine Nutzerin wenig begeistert. "Da wummst dir Apple ungefragt Altherrenmusik auf den Rechner & dann musste zusehen, wie du das wieder runterkriegst", richtet ein weiterer User harsche Worte gegen das Unternehmen und die Band.
Ein Nutzer auf Twitter fragt etwa: "Haben #Apple und #U2 den Geist des Rock'n'Roll verraten?", ein anderer fühlt sich an die weisen Worte seiner Großmutter erinnert: "Meine Oma hat ja immer gesagt, Kosts nix, is nix wert!'" Diverse Technikseiten zeigen "Betroffenen" bereits, wie man das ungeliebte Album wieder von seinem Rechner bekommt.
In Zeiten der großen Gigabyte-Speicherkarten kaum denkbar, trauern manche auf dem Kurznachrichtendienst auch den knapp 72 Megabyte hinterher, die das Album schluckt. So schreibt ein User: "Vielleicht hättet ihr mich fragen sollen, ob ich das neue U2-Album überhaupt haben wollte - es verbraucht Platz auf meinem Handy". Auch von "72mb mehr Abfall" ist auf Twitter die Rede.
Tatsächlich scheint sich Apple keinen Gefallen mit dem Deal getan zu haben. Schließlich soll das Unternehmen übereinstimmenden Medienberichten zufolge 100 Millionen Dollar für den Coup gezahlt haben, der jetzt für den Zorn vieler Kunden sorgt. Und auch wenn Bono und Co. einen großen Reibach mit der Aktion gemacht haben, ihr Ruf als Vollblutmusiker scheint dadurch stark in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein.