Threema & WhatsApp: Kampf um die Nutzer

Die Übernahme durch Facebook war nur noch das Zünglein an der Waage - in Scharen verlassen die User derzeit WhatsApp und suchen sich eine Alternative wie Threema. Doch wie will WhatsApp die Abwanderung stoppen?
von  (wue/spot)
Threema gegen WhatsApp - welcher Messaging-Dienst setzt sich durch?
Threema gegen WhatsApp - welcher Messaging-Dienst setzt sich durch? © dpa

Sicherheitsbewusste Whatsapp-Nutzer hatten von Anfang an ein schlechtes Gefühl, wenn es um den kaum geschützten Messaging-Dienst ging. Die Übernahme der beliebten App durch Facebook war dann nur noch das Zünglein an der Waage - in Scharen verlassen die User derzeit Whatsapp und suchen sich eine Alternative wie Threema. Doch wie will Whatsapp die Abwanderung stoppen?

München - Der Kauf von Whatsapp durch Facebook ist auch eine Erfolgsgeschichte für den Schweizer Manuel Kasper. Er hat das Programm Threema entwickelt, das momentan im iTunes-Store und beim Google-Play-Service durch die sprichwörtliche Decke geht. In den Download-Charts führt der Messenger souverän und über 14.000 Nutzer geben der App Bestnoten - die iOS-Version glänzt mit fünf Sternen, die Android-Variante bringt es auf 4,6 Zähler.

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Threema bietet grundsätzlich die gleichen Funktionen wie Konkurrent Whatsapp, setzt aber auf sehr viel mehr Sicherheit. Die App bietet unter anderem Ende-zu-Ende-Verschlüsselung - Nachrichten werden mit einem einzigartigen Schlüssel versehen und können nur vom entsprechenden Empfangsgerät eingesehen werden. Whatsapp kann so etwas nicht, wickelt den Großteil seines Datenverkehrs gar unverschlüsselt ab und will stattdessen weiterhin mit Komfortfunktionen statt mit Sicherheit punkten.

Auf dem Mobile World Congress hatte Whatsapp-Miterfinder Jan Koum (38) jetzt angekündigt, dass das Programm bereits bis zum Sommer 2014 auch eine Telefonie-Funktion bieten wird. Da bei so einem Dienst teils riesige Datenmengen entstehen können, wird der deutsche Netzbetreiber E-Plus eine Kooperation mit Whatsapp eingehen. Ob die "Probleme verschweigen und Nutzer mit neuen Funktionen ablenken"-Taktik aufgehen wird? Könnte gut sein. Dass die Datenschützer dieser Welt aber nicht immer vor eine Wand reden, hat Threema bereits bewiesen.

Das Marktforschungsinstitut Advise führte zumindest kürzlich eine Umfrage unter 1.012 Whatsapp-Nutzern durch, die dem Programm nach der Facebook-Übernahme teils nicht mehr allzu wohl gesonnen sind. Gut ein Drittel der Befragten gab an, die App in Zukunft nicht mehr benutzen zu wollen oder zumindest darüber nachzudenken, den Messenger nicht mehr zu benutzen. 19 Prozent der User seien noch komplett unentschlossen.

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