Sicherheitslücke: Obacht, WLAN-Falle! Was Sie jetzt wissen müssen
Dass ein Drahtlosnetzwerk verschlüsselt ist, bekommen Nutzer meist nur mit, wenn sie sich mit dem Rechner oder Smartphone anmelden wollen. Dann werden sie aufgefordert, den WLAN-Schlüssel einzugeben. Dass dahinter meist der Sicherheitsstandard Wi-Fi Protected Access 2 (WPA2) steckt, muss Anwender eigentlich nicht weiter kümmern. Das hat sich mit der neuen WPA2-Sicherheitslücke geändert: Angreifer könnten mit einer "KRACK" getauften Attacke in WLAN-Netzen übertragene Daten mitlesen.
Wie wahrscheinlich ist ein Angriff auf ein privates WLAN-Netz? "Das kann man schwer abschätzen", sagt Johannes Buchmann vom Center for Research in Security and Privacy (CRISP). Aber: Eine Attacke sei recht aufwendig.
Welche Geräte sind theoretisch betroffen?
WLAN-Router, aber auch anderen Geräte mit WLAN-Modul vom Rechner übers Smartphone und Tablet bis hin zum Smart-TV.
Gibt es Betroffenheits-Unterschiede bei den Betriebssystemen?
Ja. Laut Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sind insbesondere Mobilgeräte mit Android und Rechner mit Linux-Betriebssystemen gefährdet. Apples iOS und macOS sind nur eingeschränkt betroffen. Microsoft hatte die Schwachstelle bereits in seinen neuen Software-Aktualisierungen behoben.
Was ist mit meinem Router?
Die Hersteller arbeiten an Updates. "Wir kümmern uns darum, betroffene Geräte zu identifizieren und Updates schnellstmöglich bereitzustellen", heißt es etwa bei der Telekom (Speedport Router). AVM (Fritzbox) hat teilweise Entwarnung gegeben: Fritzbox-Router an Breitbandanschlüssen seien aktuell "nicht von der WLAN-Sicherheitslücke betroffen".
Wie funktionieren Updates?
Im Router-Einstellungsmenü sollte man automatische Updates aktivieren. Wer seinen Router vom Provider bekommen hat, kann dort nachfragen, ob Aktualisierungen automatisch eingespielt werden. Falls dem nicht so ist, muss man regelmäßig im Support-Bereich der Herstellerseiten nach Aktualisierungen Ausschau halten. Das gilt auch für alle, die ihren Router selbst gekauft haben.
Ist Online-Banking in WLAN-Netzen tabu, bis ich Updates für meine Geräte erhalten habe?
Nicht unbedingt. Wer darauf achtet, dass die Webseite eine HTTPS-Verschlüsselung hat, kann daheim realtiv unbesorgt weiter sensible Daten übers WLAN übertragen. Denn: "Was die angreifen, ist die Verschlüsselung zwischen Ihrem Gerät und Ihrem Router", sagt Buchmann. Allerdings sollten Nutzer immer wieder schauen, ob tatsächlich eine HTTPS-Verbindung aktiv ist (grünes Schloss-Symbol in Adressleiste und dem vorangestellten HTTPS).
Wie gehe ich ganz auf Nummer sicher?
Das Notebook oder den Desktop-Rechner per LAN-Kabel an den Router anschließen. Oder fürs Online-Banking eine mobile Internetverbindung etwa per Smartphone nutzen.
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