Sehnsucht nach echt? "Beme" wird zur Hype-App
München - Mal wieder nur Selbstdarsteller und Photoshop-Schönheiten in den sozialen Netzwerken unterwegs? Das kommt schon vor. Spätestens seit Instagram seinen Siegeszug auf den Mobiltelefonen angetreten hat - und die Versicherung "#nofilter" Hobby-Fotografen einen eigenen Hashtag wert ist. Nun kommt aber, wie könnte es anders sein, der Gegentrend: Hype-App der Stunde ist "Beme". Ein kleines Programm, das vor allem authentische Videos ins Netz senden will.
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Gleich mehrere kleine Clous hat die App. Ihr Hauptcharakteristikum ist aber: Selfie-Clips im klassischen Sinne gibt es nicht. "Beme" nimmt erst auf, wenn das Handy-Display gegen einen Gegenstand gedrückt wird - und es versendet den Clip, sobald das Smartphone wieder angehoben wird. Die User können sich also nicht beim "Shooting" im Display betrachten, und sie können das Ergebnis auch nicht bearbeiten. Zudem sind die Clips sehr vergänglich: Sie löschen sich beim Empfänger nach dem ersten Ansehen. Es geht also ums Momente-Teilen, statt darum, Galerien mit perfekten Bildern zu füllen.
Live-Selfie statt Likes
Auf den Weg gebracht hat die App der Regisseur Casey Neistat. Er hatte bereits einigen Erfolg mit Youtube-Videos - kann also durchaus als Kenner der Wünsche und Sehgewohnheiten der Internet-User gelten. Er sagt in einem Erklär-Video zur App, es gehe darum, das "unheimliche Tal" zwischen der Realität und der Darstellung in den sozialen Netzwerken zu überbrücken. Auch "Likes" gebe es in seiner App nicht, sagt Neistat. Wer Feedback geben will, sendet per Fingerdruck ein "Live-Selfie" an den Videourheber: "Das liebe ich am meisten an der App: Es ist so befriedigend, die Leute dabei zu sehen, wie sie sich wirklich anschauen, was du teilst."
So spannend das alles klingt, es gibt noch ein paar Hürden für begeisterte "Beme"-Nutzer in spe. Zum einen ist die App bislang nur für das iPhone, nicht für Android-Handys verfügbar. Zum anderen braucht man eine Einladung von einem "Beme"-Nutzer, um so richtig starten zu können. Auch das ist natürlich ein kleiner Trick, um hip zu werden: knapp ist sexy und der Club mit dem strengen Türsteher am beliebtesten.