Musikstreaming überholt in den USA die Downloads

Nach der Vinyl-Platte, der Musikkassette und der CD könnte bald das nächste Medium dran glauben: Musik-Downloads sind den USA schon nicht mehr so lukrativ wie Streamingdienste.
von  (nam/spot)

Lange galten Downloads als Sargnagel der Musikindustrie - jetzt sind mp3s aus dem Netz erwiesenermaßen nicht mehr die Technik der Stunde. Zumindest, wenn es um legalen Musikerwerb in den USA geht. Eine Studie der Recording Industry Association of America (RIAA) zeigt: Im Jahr 2015 ist in den Vereinigten Staaten erstmals mehr Geld mit Musikstreaming als mit Songdownloads umgesetzt worden.

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Groß ist der Vorsprung nicht - aber er könnte schnell wachsen: 2,4 Milliarden Dollar setzte die US-Industrie zuletzt mit Streaming um, den Löwenanteil davon durch bezahlte Abos von Spotify, Tidal und Co. Klassische Downloads brachten laut RIAA 2,3 Milliarden Dollar. Aber während der Umsatz der Streamingdienste spürbar steigt, gehen die Einnahmen aus Downloads zurück.

 

Deutschland ist anders

 

Durchaus denkbar also, dass der dauerhafte Download bald schon ein museales Konzept wird. So, wie vor ihm schon Vinyl, Kassette, Minidisc oder CD. All diese sind übrigens in den USA verglichen mit digitaler Musik ohnehin schon mehr oder minder bedeutungslos: Rund 2 Milliarden Dollar haben Verkäufe von guten alten physischen Tonträgern 2015 gebracht - das entsprach nicht einmal mehr 30 Prozent des Gesamtumsatzes.

In Deutschland ist die Lage übrigens noch ganz anders, wie der Bundesverband Musikindustrie Anfang März mitgeteilt hatte: Im vergangenen Jahr brachten CDs fast zwei Drittel der umgesetzten Gelder.

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