Konkurrenz für Google und Amazon? Das hat Apples HomePod zu bieten
Seit wenigen Wochen ist Apples smarter Lautsprecher nun also auch in Deutschland erhältlich. Zu einem Preis von stolzen 349 Euro können Verbraucher den HomePod nun seit Mitte Juni erwerben. Im ausführlichen Test beweist der Lautsprecher, dass sich eine Anschaffung durchaus lohnen kann. Besonders Design, Klang und Handhabung überzeugen, doch es gibt auch ein paar Schwächen.
Schon beim Auspacken dürfte es für die meisten Nutzer die erste Überraschung geben. Der nur etwas mehr als 17 Zentimeter hohe Speaker ist überraschend wuchtig - genauso wie sein Klang. Rund 2,5 Kilogramm wiegt der HomePod, der für seine geringe Größe bemerkenswert viel Power besitzt. Doch eines nach dem anderen...
Zubehör für den HomePod gesucht? Hier gibt es beispielsweise Ständer und Halterungen
Zunächst muss der Lautsprecher eingerichtet werden. Typisch für Apple, ist das tatsächlich kinderleicht und zügig. Den Lautsprecher ans Stromnetz anstecken und mit dem eigenen iPhone oder iPad koppeln dauert keine zwei Minuten. Auch eine Bedienungsanleitung ist nicht nötig. Einfach sein entsperrtes Smartphone - mit aktiviertem Bluetooth - in die Nähe des Lautsprechers halten und die Anweisungen auf dem Bildschirm befolgen - und schon ist der HomePod einsatzbereit.
Hier liegt aber auch gleichzeitig die wohl größte Schwäche des Lautsprechers. Ohne ein iOS-Gerät kann der HomePod ganz einfach nicht verwendet werden. Ein iPhone oder iPad sind zwingend notwendig für die Einrichtung und Nutzung. Der Lautsprecher ist kompatibel mit iPhone 5s oder neuer, iPad Pro, iPad Air oder neuer, iPad mini 2 oder neuer und iPod touch (6. Generation) mit iOS 11.2.5 oder neuer. Für die Nutzung von Stereopaaren wird mindestens das Betriebssystem iOS 11.4 benötigt.
Aussehen ist nicht alles
Über das Thema Design lässt sich wie immer streiten, der Lautsprecher wirkt aber schon alleine durch sein Netzgewebe, das rundherum reicht, optisch hochwertiger als viele Konkurrenzmodelle, die meist im eher langweiligen Plastiklook daherkommen. Zusammen mit seiner kompakten Bauform wird ein durchaus elegantes Bild erzeugt. Das simple Design reiht sich dabei nahtlos in die Welt der Apple-Geräte ein. Hübsch!
Auch beim Klang kann der HomePod punkten. Für die Größe des Lautsprechers bietet dieser einen ungeheur druckvollen Klang, an dem sich die Konkurrenz von Google, Amazon und Co. zu messen hat - besonders wenn der Lautsprecher mit einem zweiten Exemplar gekoppelt wird. Aber auch schon der Betrieb eines einzelnen HomePods macht gerade beim Musikhören richtig Spaß. Egal wo im Raum der Lautsprecher aufgestellt wird, passt er sich an die Gegebenheiten an und optimiert automatisch seinen Klang. Wie immer dürfen Nutzer aber natürlich nicht die Brillanz einer High-End-Anlage erwarten.
Gute Einbindung in einen bestehenden Kosmos
Die Einbindung in den Apple-Kosmos funktioniert perfekt und Siri gibt sich zuverlässig. In den meisten Fällen erkennt auch die deutsche Variante von Apples Sprachassistentin ohne größere Probleme die Anfragen. Großartig auch, dass Nutzer in der Regel ihre Stimme nicht erheben müssen, damit ihre Anfragen selbst bei laufender Musik erkannt werden. Das Problem jedoch: Andere smarte Lautsprecher sind deutlich offener.
Wer über die Spracherkennung Songs starten will, der muss entweder das hauseigene Apple Music nutzen oder beispielsweise auf Songs aus der iCloud zurückgreifen. Zwar ist es möglich auch Lieder von anderen Streamingdiensten wie Spotify zu streamen oder Hörbücher von Audible abzuspielen, das allerdings nur via Smartphone und AirPlay - also ohne Sprachkommando. Dann wird der HomePod praktisch nach dem Prinzip eines herkömmlichen Bluetooth-Lautsprechers genutzt, aber eben mit AirPlay.
Sonstige Funktionalitäten wie kompatible Smart-Home-Geräte anzusteuern oder nach dem Wetter zu fragen entsprechen großenteils denen der Konkurrenz. Auch neue Kommandos für das Ausführen mehrerer Aktionen gleichzeitig können erlernt werden.
In Sachen Datenschutz zeigt sich Apple seinen Kunden verpflichtet. Das Unternehmen beteuert, dass "Datenschutz und Sicherheit [...] von grundlegender Bedeutung" seien. Daten werden demnach verschlüsselt und anonym an die Server von Apple übertragen - und das erst nach der Aktivierung durch das Sprachkommando "Hey Siri".
Fazit: Vielleicht ist der HomePod mit alledem nicht unbedingt der smarteste erhältliche Speaker, liefert derzeit aber durchaus die rundeste Gesamterfahrung, wenn ein Nutzer denn bereits im Apple-Kosmos verankert ist.
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