Ist DuckDuckGo besser als Google?
Die alternative Suchmaschine DuckDuckGo verzeichnet immer mehr Zugriffe. Was kann sie und ist sie vielleicht sogar besser als Google?
Berlin - DuckDuckGo ist eine Internet-Suchmaschine, die erstmals 2008 ans Netz ging. Der Name leitet sich von dem amerikanischen Kinderspiel "Duck, duck, goose" ab - einer Fangspielvariante. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde DuckDuckGo erstmals nach dem NSA-Überwachungsskandal rund um Whistleblower Edward Snowden bekannt. Etwa vier Millionen Suchanfragen gehen momentan täglich bei DuckDuckGo ein - doppelt so viele Zugriffe, wie noch vor der NSA-Affäre im Sommer 2013.
Wie unterscheidet sich DuckDuckGo von Google?
Nach den Snowden-Enthüllungen und der anschließenden Diskussion über Datensicherheit und Privatsphäre im Netz sind die Suchanfragen bei DuckDuckGo kräftig angestiegen. Im Gegensatz zu Google speichert die alternative Suchmaschine keine personenbezogenen Daten - zumindest verspricht das DuckDuckGo. IP-Adressen zur Identifikation eines Computers oder Netzwerks werden nicht gesammelt, die Suchmaschine speichert keine Cookies. Letztere enthalten im Regelfall Daten über die benutzte Browser-Software und zuvor besuchte Webseiten. Außerdem liefert DuckDuckGo bei identischen Suchanfragen für jeden Nutzer dieselben Ergebnisse und verhindert somit eine sogenannte Filterblase.
Was ist eine Filterblase?
Bei den meisten Suchmaschinen werden gefundene Ergebnisse auf den Benutzer zugeschnitten - auch bei Google. Je nachdem wonach man zuvor gesucht, oder was man angeklickt hat, versucht die Maschine, Antworten zu liefern, von denen sie glaubt, dass sie den Nutzer interessieren werden. Augenscheinlich nicht relevante Ergebnisse werden ausgefiltert und rutschen immer weiter nach hinten. Sie werden somit schwerer vom Benutzer gefunden. Umso mehr gesucht wird, umso ein genaueres Bild bekommt die Suchmaschine vom Nutzer und schneidet die zuerst angezeigten Treffer immer mehr darauf zu. Somit entsteht eine Art Blase, die vorausfiltert, was der Suchende zu sehen bekommt. Da DuckDuckGo darauf verzichtet, gibt es diese Filterblase hier nicht.
Bietet DuckDuckGo sonstige Vorteile?
Die Suchmaschine konzentriert sich nicht nur auf Datensicherheit. Auch einige andere Funktionen machen den Umstieg auf DuckDuckGo schmackhaft. Sucht man beispielsweise nach einem Schauspieler, liefert die Ergebnisseite zuerst eine Box mit Informationen zu der Person und einen Wikipedia-Link. Diese sogenannten "Instant Answers" können auch konfiguriert werden. Sucht man oft nach Rezepten, kann man sich hier zum Beispiel direkt ein paar schmackhafte Vorschläge einblenden lassen.
Im Regelfall zeigt die Suchmaschine als ersten Treffer nach den Instant Answers die offizielle Homepage einer Person oder eines Produkts an und die Suchmaske lässt sich in Farben und Layout auf persönliche Vorlieben modifizieren. Bequem: Statt Einzelseiten, werden die Listen mit gefundenen Antworten automatisch fortgeführt. Das heißt: Sobald man mit der Maus an den unteren Rand scrollt, lädt DuckDuckGo neue Ergebnisse und fügt sie nahtlos an. Besonders angenehm lässt es sich mit den sogenannten "!bangs" arbeiten. Wer zum Beispiel ein "cute cat !yt" in die Suchmaske eintippt, der wird direkt auf Youtube geführt, wo er sich fortan mit Videos von knuffigen Kätzchen vergnügen kann.
Ist DuckDuckGo also besser als Google?
Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Wer sich viel im deutschsprachigen Internet aufhält, für den hält Google oft genauere Antworten parat. Englische Suchanfragen sind aber auch auf DuckDuckGo sehr zufriedenstellend. Dafür punktet letztere Suchmaschine mit Anpassbarkeit und erhöhtem Schutz der Privatsphäre. Wer der Alternative also eine Chance gibt, der könnte schon bald positiv von DuckDuckGo überrascht werden. Einen Selbstversuch ist es allemal wert.
- Themen:
- Edward Snowden
- YouTube