Google ehrt Dorothea Christiane Erxleben mit Doodle
München - Dass Frauen studieren dürfen, war nicht immer selbstverständlich. Vorreiterinnen wie Dorothea Christiane Erxleben wurden viele Steine in den Weg gelegt. 1741 musste sich Preußens König Friedrich der Große höchstpersönlich einschalten, damit die Universität Halle die Arzttochter zur Promotion zuließ. Der König zeigte sich beeindruckt von ihrer Streitschrift "Gründliche Untersuchung der Ursachen, die das weibliche Geschlecht vom Studieren abhalten". Eine ausführliche medizinische Ausbildung hatte die junge Frau bereits von ihrem Vater Christian Leporin erhalten, den sie sogar schon gelegentlich in seiner Praxis vertrat.
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Studium musste wegen der Familie warten
Dorothea Leporin musste jedoch vorerst auf das hart erkämpfte königliche Studien-Privileg verzichten, da sie 1742 den Witwer Johann Erxleben heiratete und deshalb fünf Stiefkinder zu versorgen hatte. Trotz des fehlenden Abschlusses begann sie, in ihrer Heimat Quedlinburg zu praktizieren und wurde von ihren männlichen Kollegen massiv als "Dilettantin" angefeindet.
Nach dem Tod ihres Vaters übernahm Erxleben 1747 dessen Praxis. Als eine ihrer Patientinnen während der Behandlung starb, zeigten andere Ärzte sie wegen "medicinischer Pfuscherey" an. Um solchen Vorwürfen den Wind aus den Segeln zu nehmen, entschloss sich Erxleben mit 39 Jahren, nach der Geburt ihres vierten eigenen Kindes, die Promotion nachzuholen. 1755 legte sie ihr Examen mit großem Erfolg ab und praktizierte danach bis zu ihrem Tod 1762 als angesehene Ärztin.
Ihrer Zeit weit voraus
Bis Erxlebens Beispiel Schule machte, dauerte es noch viele Jahre: Erst 1899 wurden Frauen im Deutschen Reich offiziell zu den Staatsprüfungen der Medizin, Zahnmedizin und Pharmazie zugelassen. Zu ihrem 300. Geburtstag am 13. November 2015 würdigt Google die Pionierin des Frauenstudiums mit einem Doodle.