Digitalisierung: Mehrheit sieht neue Arbeitswelt positiv

Die Digitalisierung verändert die Arbeit - und eine große Mehrheit der Berufstätigen steht dem einer Umfrage zufolge durchaus positiv gegenüber. Verbunden ist der Wandel aber mit klaren Erwartungen.
dpa |
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Ein Airbus-Auszubildender wird bei der Arbeit von einer Datenbrille unterstützt.
Daniel Reinhardt/dpa Ein Airbus-Auszubildender wird bei der Arbeit von einer Datenbrille unterstützt.

Berlin - Eine große Mehrheit der Berufstätigen in Deutschland (92 Prozent) ist einer Umfrage des Bitkom zufolge aufgeschlossen für neue Arbeitskonzepte. Demnach lehnen lediglich sechs Prozent der Befragten sogenannte "New-Work"-Konzepte ab.

Der Digitalisierung komme dabei eine wesentliche Bedeutung zu. "Digitale Technologien ermöglichen mobiles und selbstbestimmtes Arbeiten, ohne an feste Zeiten und Orte gebunden zu sein", sagte Achim Berg, der Präsident des Digitalverbands, am Mittwoch in Berlin.

Dabei rechneten 55 Prozent der Befragten damit, dass sich ihr Arbeitsplatz bis zum Jahr 2030 durch neue Technologien verändern werde. Sorge um den Arbeitsplatz hätten hingegen mit acht Prozent nur wenige. "Zweidrittel verstehen Digitalisierung als Chance", sagte Berg. Laut Studie sehen 78 Prozent der Befragten digitale Technologien als unerlässlich an, 67 Prozent werden durch sie motiviert und für 62 Prozent machen sie die Arbeit produktiver.

Doch bei aller Digitalisierung gibt es auch Kritik. So stört es 34 Prozent der Befragten, dass die Technologien oft nicht funktionieren wie sie sollten. Zu viele Informationen auf zu vielen Kanälen bemängeln 23 Prozent. Und unter Stress gesetzt fühlen sich 11 Prozent der Befragten.

Wie der Bitkom ermittelte, setzen sich auch neue Raumkonzepte in den Büros allmählich durch. So verfügten drei von zehn abhängig Beschäftigte am Arbeitsplatz über Rückzugsmöglichkeiten zum konzentrierten Arbeiten. Das Einzelbüro sei dagegen nicht mehr Standard, nur noch ein Viertel (27 Prozent) arbeite allein in seinem Raum. 37 Prozent arbeiten mit bis zu vier Kollegen in einem Zimmer, 22 Prozent in einem Großraum.

Dieser sei jedoch umstritten. So hielten zwar 66 Prozent das Großraumbüro gut für die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern oder einen stärkeren Zusammenhalt im Team (45 Prozent), 56 Prozent sehen dagegen mehr soziale Kontrolle sowie eine stärkere Ablenkung und sinkende Produktivität (48 Prozent).

Selbstbestimmtes Arbeiten, freie Einteilung der Arbeitszeit und Selbstverwirklichung gehören zu den wichtigsten Wünschen der Arbeitnehmer an "New Work". So wünschen sich 96 Prozent, dadurch die eigene Arbeitszeit frei einteilen zu können. Aber auch die Bedeutung einer sinnstiftenden Tätigkeit nachgehen zu können, rangiert mit 94 Prozent der Befragten ganz oben auf der Liste. Und 93 Prozent erhoffen sich flachere Hierarchien.

Für die Ausgestaltung selbstbestimmter sowie zeit- und ortsunabhängiger Arbeitsprozesse bedürfe es jedoch auch moderner Gesetze, sagte der Johannes Vogel, Sprecher für Arbeitsmarkt- und Rentenpolitik der FDP-Bundestagsfraktion. Dazu gehöre ein neues Arbeitszeitgesetz, "das mehr flexible Einteilung am Tag und unter der Woche ermöglicht". Auch ein Recht auf Homeoffice nach niederländischem Vorbild fordert Vogel ein.

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