Das können die Virtual-Reality-Headsets im Vergleich
München - Viele Spieler halten Virtual Reality für die Zukunft - und genau jetzt bricht diese Zukunft an. Mit VR-Headsets können Gamer quasi ganz in virtuelle Welten eintauchen. Aktuell stehen dabei besonders drei Geräte im Fokus der Spieler: HTC Vive, Oculus Rift und PlayStation VR.
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Eine Frage der Technik
Während HTC Vive und Oculus Rift am PC verwendet werden, verrät der Name von PlayStation VR bereits, dass das letztere VR-Headset an Sonys Konsole benutzt wird. In ihren Spezifikationen unterscheiden sich die Geräte natürlich. Während bei HTC Vive und Oculus Rift je zwei OLED-Displays mit einer Auflösung von 2160 x 1200 Bildpunkten verbaut sind, befindet sich in der PlayStation VR ein einzelnes 5,7-Zoll-OLED-Display mit Full-HD-Auflösung (1920 x 1080). Die Bildwiederholraten liegen standardmäßig bei 90 Hertz, bei PS VR bis zu 120 Hertz. Das Sichtfeld beträgt bei den PC-Brillen 110 Grad und bei der Sony-Brille 100 Grad.
Dass Spiele mit dem VR-Headset von Sony nicht ganz so gut aussehen wie auf den Konkurrenzbrillen, das ist naheliegend. Dafür müssen PC-Spieler allerdings auch einen Rechner mit vielen recht leistungsstarken Komponenten besitzen, um VR vollkommen genießen zu können, während PS4-Spieler sich keine Gedanken machen müssen, ob die Brille auch funktioniert. Sowohl Oculus Rift als auch HTC Vive verlangen so mindestens eine Grafikkarte vom Kaliber einer Nvidia GTX 970 oder einer AMD Radeon R9 290 und einen Intel i5-4590 Prozessor oder besser.
Oculus Rift bietet ein Test-Tool an, das man kostenlos herunterladen kann. Mit diesem können Nutzer herausfinden, ob ihr PC geeignet ist. Der größte Unterschied bei den bereits offiziell erschienenen PC-Brillen ist, dass HTC Vive auf Bewegungssteuerung mit den mitgelieferten Kabellos-Controllern setzt, während Oculus Rift herkömmliche Controller-Steuerung bietet. Oculus Touch, die Bewegungscontroller für das VR-Headset von Oculus VR, sollen allerdings noch in diesem Jahr erscheinen.
Eine Frage des Preises
Ein teurer Spaß ist Virtual Reality in jedem Fall: Nicht nur, dass Gamer je nach Brille bereits einen geeigneten Computer oder eine PlayStation 4 besitzen müssen, auch die Headsets kosten mehrere Hundert Euro. Am billigsten kommen Interessenten bei PlayStation VR weg: 400 Euro kostet die Brille ohne Versandkosten.
Damit PS VR aber überhaupt benutzt werden kann, ist auch noch eine PlayStation Kamera notwendig, die für knapp 40 bis 50 Euro nachgekauft werden muss. Hinzu kommen noch einmal bis zu rund 80 Euro für ein bis zwei optionale Move-Controller. Für 499 Euro gibt es auch ein Bundle mit Kamera und den beiden Controllern. Derzeit können für PS VR zwar vielerorts keine Vorbestellungen mehr angenommen werden, bis zum Erscheinen der Brille im Oktober sollten aber viele Online-Händler vermutlich weitere Vorbestellkontingente erhalten.
Noch einmal rund 200 Euro mehr müssen Oculus-Rift-Fans investieren. Das Gerät kostet in Deutschland 699 Euro, mit Versandkosten werden dadurch rund 740 Euro fällig. Dafür ist unter anderem ein Xbox One Wireless Controller im Lieferumfang enthalten, der sonst alleine bis zu 50 Euro kostet. Wer allerdings jetzt erst bestellt, der muss noch einige Zeit auf seine VR-Brille warten. Während die ersten Kunden ihr Gerät schon in den Händen halten, rechnet Oculus VR bei neuen Bestellungen derzeit mit einem Auslieferungszeitraum von August.
Noch tiefer müssen Interessenten von HTC Vive in den Geldbeutel greifen: 899 Euro kostet das Grundgerät. Hinzu kommen Versandkosten von rund 60 Euro, wodurch das VR-Headset nur knapp unter einem Komplettpreis von 1.000 Euro liegt. Dafür sind im Lieferumfang neben der Brille und den Controllern unter anderem auch zwei Basisstationen und drei Spiele enthalten. Auch hier halten erste User ihr VR-Headset bereits in den Händen, Neubestellungen sollen allerdings nicht vor Anfang Juni ausgeliefert werden.
Eine Frage der Spiele
Natürlich ist die Spiele-Auswahl derzeit noch verhältnismäßig begrenzt, doch das soll sich schon bald ändern. Trotzdem sind für die beiden bereits offiziell erschienenen PC-Brillen einige Titel verfügbar. Diese sind teils exklusiv, oft jedoch mit beiden Geräten spielbar. Einer der Exklusivtitel ist "Lucky's Tale", das Oculus-Rift-Besteller kostenlos erhalten.
Besonders beeindruckend: der Weltraum-Shooter "EVE: Valkyrie" und das Space-Abenteuer "Adr1ft", die später auch für PlayStation VR erscheinen sollen. Zwischen der Veröffentlichung von PlayStation VR im Oktober und dem Jahresende sollen insgesamt mehr als 50 kompatible Spiele für die Plattform erscheinen. Laut dem "offiziellen PlayStation Blog" arbeiten derzeit mehr als 230 unterschiedliche Entwickler an Inhalten.
Welches VR-Headset soll es sein?
Darauf lässt sich keine allgemeingültige Antwort geben. Nutzer, die nicht auf den Geldbeutel achten müssen, sollten überprüfen, welches Gerät die für sie interessanteren Spiele unterstützt. Wer direkt komplett "eintauchen" möchte, der sollte sich HTC Vive genauer ansehen, denn dies ist das einzige bisher erhältliche Gerät, das komplett auf eine Mischung aus Bewegungssteuerung und VR-Headset setzt.
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