Bayerns Medien-Chef will Rundfunkbeitrag-Reform

Der Gastgeber der Medientage schlägt eine Reform des Rundfunkbeitrags vor.
Bernward Loheide |
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Siegfried Schneider, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien
dpa Siegfried Schneider, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien

Ein Teil der jährlichen Einnahmen könnte ausgeschrieben werden, zum Beispiel für die Produktion eines politischen Magazins", sagt Siegfried Schneider. Er ist Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien und derzeit Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten in Deutschland. Heute eröffnet er die Medientage München, auf denen auch über den ungeliebten Rundfunkbeitrag diskutiert werden soll.

Schneider kann sich eine Reform zugunsten der privaten Anbieter vorstellen: Schließlich seien sie dem Gemeinwohl verpflichtet, und viele junge Menschen schauten klassisches Fernsehen bei den Privaten. "Es geht um die Definition der Grundversorgung", so Schneider. "In der Primetime gleichen sich Öffentlich-Rechtliche und Private immer mehr an." Im Hörfunk seien viele öffentlich-rechtliche Angebote nicht von privaten zu unterscheiden. "Zu fragen ist: Wie viele Mainstream-Radiowellen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk sind notwendig?"

Auf den Podien geht es bis Donnerstag vor allem um die Folgen technologischer Entwicklungen. Künstliche Intelligenz und lernende Maschinen eröffnen den Medien neue Chancen, bedrohen aber auch deren Glaubwürdigkeit. Das Motto des dreitägigen Treffens lautet daher: "Media, Trust, Machines - Vertrauen in der neuen Mediengesellschaft".

Digitale Sprachassistenten wie Alexa von Amazon setzen zum Beispiel die Radiosender zunehmend unter Druck. "Das hat gravierende Auswirkungen», sagte Schneider. "Gerade für kleinere Lokalsender wird es immer schwieriger. Es gibt noch zu wenige, die eigene Skills produzieren, die von Alexa auch wahrgenommen werden können."

Ein Ziel der Medientage sei es, den Sendern bewusst zu machen: "Je schneller man bei Alexa und anderen Sprachassistenten vorkommt, desto größer ist die Chance, dass man auch langfristig wahrgenommen wird."

Das Branchentreffen mit mehr als 400 Referenten und bis zu 6.000 Besuchern ist deutlich internationaler ausgerichtet als früher. Zahlreiche Vertreter von Internetgiganten und Medien aus den USA berichten im Internationalen Congress Center über neue Trends. Nicht immer geht der Trend ins Digitale. In der Werbewirtschaft ist zum Teil eine Rückbesinnung aufs Fernsehen zu beobachten. Ist digitale Werbung weniger wirksam? Diese Frage wird unter dem Titel "Das Ende eines großen Hypes: Digital second?" diskutiert.

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