Corona-Impstoff: Astrazeneca beantragt Zulassung in der EU

Die Impfstoff-Knappheit könnte in der EU schon in wenigen Wochen nachlassen, auch dank eines dritten Impfstoff-Herstellers.
dpa |
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Eine Ampulle des Corona-Impfstoffs der Universität Oxford und des Pharmakonzerns Astrazeneca.
Eine Ampulle des Corona-Impfstoffs der Universität Oxford und des Pharmakonzerns Astrazeneca. © Russell Cheyne/PA Wire/dpa
Berlin

Der schwedisch-britische Pharmakonzern Astrazeneca hat die Zulassung seines Corona-Impfstoffes bei der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA beantragt.

Der Impfstoff könnte nach Einschätzung der EU-Kommission Ende Januar zugelassen werden und wäre damit nach den Wirkstoffen von Biontech/Pifzer und Moderna das dritte in der EU eingesetzte Vakzin.

Die Bewertung des Astrazeneca-Stoffs wird laut Mitteilung der EMA vom Dienstag "in einem beschleunigten Zeitrahmen" erfolgen. Die EU-Kommission hat bis zu 400 Millionen Dosen des Mittels für die 27 Mitgliedstaaten bestellt. Davon sollen 56 Millionen Dosen nach Deutschland gehen. Großbritannien setzt den Impfstoff bereits seit gut einer Woche ein.

Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen begrüßte die Ankündigung als gute Nachricht. Die EMA werde die Sicherheit und Wirksamkeit beurteilen. "Sobald der Impfstoff eine positive wissenschaftliche Beurteilung erhält, werden wir mit vollem Tempo daran arbeiten, die Nutzung in Europa zuzulassen", schrieb von der Leyen auf Twitter.

Astrazeneca könnte "möglicherweise bis zum Ende des Monats eine Zulassung haben", sagte die für Gesundheit zuständige Generaldirektorin der Kommission, Sandra Gallina, in einer Anhörung im EU-Parlament. Der 29. Januar könnte der Tag der Genehmigung sein. Doch sei die EMA unabhängig in ihrer Bewertung. Die Knappheit bei Corona-Impfstoffen dürfte demnach in wenigen Wochen nachlassen. "Im zweiten Quartal werden wir alle Impfstoffe bekommen, die wir haben wollen", sagte Gallina.

Der Konzern Astrazeneca entwickelte das Vakzin gemeinsam mit der renommierten britischen Universität Oxford. Anders als die Impfstoffe der Mainzer Firma Biontech und des Pharmakonzerns Pfizer sowie der US-Firma Moderna gehört das britisch-schwedische Präparat nicht zu den sogenannten mRNA-Impfstoffen.

Der vielversprechende Wirkstoff AZD1222 beruht auf der abgeschwächten Version eines Erkältungsvirus von Schimpansen. Es enthält genetisches Material eines Oberflächenproteins, mit dem der Erreger Sars-CoV-2 an menschliche Zellen andockt. Ein großer Vorteil des Impfstoffes ist, dass man ihn den Angaben zufolge bei Kühlschranktemperaturen von zwei bis acht Grad aufbewahren kann. Außerdem ist das Mittel Berichten zufolge viel preiswerter als die von Biontech oder Moderna.

Der Corona-Impfstoff des US-Herstellers Moderna sollte laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn noch am Dienstag an die Bundesländer gehen. Dann könnten die Impfzentren beginnen, auch dieses Präparat zu impfen, kündigte der CDU-Politiker am Montag im ZDF an. Bis Ende des Quartals rechne er mit zwei Millionen Dosen von Moderna für Deutschland, im Laufe des Jahres mit 50 Millionen Dosen.

© dpa-infocom, dpa:210112-99-990671/7

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