Wohnmobil im Test: Mit dem Sven Hedin auf großer Tour
MÜNCHEN - Sven Hedin – Fernwehkranke denken bei diesem Namen sofort an den legendären Weltreisenden (1865 bis 1952). Und an das gleichnamige Wohnmobil von Westfalia. Dessen jüngste Evolutionsstufe hat die AZ zum Start der Reisemobil-Saison unter die Lupe genommen.
Der knapp sechs Meter lange und drei Meter hohe Camper basiert auf dem VW Crafter. Das Fahren und Rangieren ist trotz einer Breite von knapp 2,50 Metern (mit Spiegeln) kein Problem: Der 3,2-Tonner lässt sich mit ein bisschen Übung auch von Pkw-Lenkern gut navigieren.
Nervig im AZ-Testmobil waren die riesige Schiebetür, die sich geöffnet nicht arretieren ließ, und deren große Plastik-Innenverkleidung kräftig schepperte. Erfreulich war dagegen das Leben im und mit dem Sven Hedin. Viel Stauraum, ein doppelter Boden etwa für Skier und andere lange Sachen, die in Tür und Heckklappe integrierten Sitzgruppe für draußen, die einfache Bedienung der Dieselheizung und der gas- und strombetriebenen Geräte (Kühlschrank, Kocher und Boiler), der riesige 100 Liter-Frischwassertank – das alles macht das Camper-Leben leichter.
Genial praktische Details im Wohnraum
Richtig genial in dem Fünfsitzer mit vier Schlafplätzen: Das obere Doppelbett, das sich mit einem Handgriff schlafbereit machen oder wieder nach oben wegschieben lässt. Und die Tür der hinten angeordneten Nasszelle, die weggeklappt den Zugang zur Heckklappe ermöglicht und aufgeklappt ein geräumiges Sanitärzimmerchen freigibt. Praktisch: Über die Heckklappe lassen sich auch große Gegenstände einladen.
Motorisiert war der Testwagen mit dem 2,5 Liter VW-Diesel mit 136 PS. Der dicke Brummer rennt damit locker Tempo 150 – wenn's denn sein muss. Im Schnitt gab er sich mit 10,3 Liter Sprit zufrieden – auch weniger geht mit etwas Zurückhaltung. 61300 Euro kostet der Sven Hedin mit dem 109 PS starken Basismotor, für die 136 PS-Version sind 1496 Euro extra fällig.
Rudolf Huber
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