Was Urlauber jetzt wissen müssen

370 Meter lang, vier Meter hoch - dieser Zaun könnte vielen Reisenden bald ordentlich den Urlaub verhageln, denn Österreich droht aufgrund der Flüchtlingssituation mit der Wiedereinführung von Grenzkontrollen am Brenner. Das gilt es für Italien-Urlauber daher in diesem Sommer zu beachten.
von  (leo/spot)

Es klingt fast schon wie ein Relikt aus längst vergangenen Tagen - und doch müssen sich Reisende ab sofort wieder auf Grenzkontrollen am Brennerpass zwischen Österreich und Italien einstellen. Aufgrund des anhaltenden Flüchtlingsstroms sieht sich die Regierung in Wien zu diesem Schritt gezwungen. Was Sie über die Kontrollen wissen müssen und wie sie den kilometerlangen Staus unter Umständen ausweichen können, erfahren Sie hier.

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Warum soll kontrolliert werden?

Durch die dauerhafte Schließung der sogenannten Balkanroute schien es zunächst so, als würde der Flüchtlingsstrom nach Nordeuropa abrupt abebben. Ein Trugschluss, da ist sich Österreichs Außenminister Sebastian Kurz sicher: Er fürchtet eine neue Flüchtlingsroute von Italien, über Österreich, nach Deutschland. Gegen den Widerstand Italiens - Innenminister Angelino Alfano nannte die Pläne bereits "rausgeschmissenes Geld" - entsteht daher am Nadelöhr Brenner ein circa 400 Meter langer Zaun.

Ab wann wird kontrolliert?

Auf ein konkretes Datum wollte sich Österreichs Regierung bislang nicht festlegen. Fest steht allerdings: Sollte man in Wien zu dem Entschluss kommen, dass Italien dem Flüchtlingsandrang nicht gewachsen ist, werden strikte Grenzkontrollen am Brenner folgen. Reisende sollten sich daher auch auf kurzfristige Änderungen auf ihrer Reiseroute einstellen.

Was bedeuten Grenzkontrollen für Reisende?

Autofahrer müssen diesen Sommer auf jeden Fall viel Geduld mitbringen. Obwohl die Grenze derzeit noch nicht geschlossen ist, kommt es bereits zu massiven Verzögerungen. Für eine bessere Kontrolle wurde die Höchstgeschwindigkeit im Grenzgebiet auf 30 km/h gedrosselt. Die Wiedereinführung von Pass- und Personenkontrollen würde kilometerlange Rückstaus und stundenlange Wartezeiten zur Folge haben.

Welche Alternativ-Routen gibt es?

Eine allgemeingültige Prognose für die kommenden Monate fällt schwer, grundsätzlich gilt allerdings: je weiter man das Grenzgebiet um den Brenner umfahren kann, desto besser. Da davon auszugehen ist, dass auch die "klassischen" Ausweichrouten gen Süden hoffnungslos überfüllt sein werden, raten Verkehrsexperten derzeit noch zum Umweg über die Schweiz. Doch auch die Eidgenossen haben bereits verlauten lassen, dass sie auf eine mögliche Schließung des Brenners ihrerseits mit verstärkten Kontrollen reagieren würden.

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