Waghalsige Manöver, rasende Prinzessinnen: Der Mythos Rallye Dakar

Meterhohe Wüstendünen, enge Bergpässe und PS-Junkies mit jeder Menge Benzin im Blut: Von 2. bis 14. Januar tobt sie wieder, die berühmte Rallye Dakar. Was das Spektakel so sehr von anderen Rennveranstaltungen abhebt und wieso selbst erfahrene Profis gehörigen Respekt haben, erfahren Sie hier.
von  (stk/spot)

Das etwas andere Rennerlebnis

Sie ist selbst für Motorsportmuffel ein feststehender Begriff: die Rallye Dakar. Kein Wunder, gilt die seit 1978 mit einer Ausnahme 2008 jährlich stattfindende Veranstaltung als die spannendste und anspruchsvollste Langstreckenrallye der Welt. Wenn die furchtlosen Fahrer der teilnehmenden Rennställe mit Motorrädern, Autos, Quads, Strandbuggys oder Trucks über die Wüstendünen heizen, bleiben selbst Zuschauer beim Durchzappen hängen, die bei der Formel 1 ohne zu zögern weiterschalten. Seit dem 2. Januar ist die 39. Auflage des Spektakels wieder im vollen Gange und ringt selbst erfahrenen Rallye-Hasen den größtmöglichen Respekt ab.

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Alles auf Anfang

Über 50 Grad Celsius und eine ungeheure Luftfeuchtigkeit stellen selbst Veteranen wie Sébastien Loeb vor ungeahnte Probleme: "Unsere ersten Erfahrungen in Dakar, wir sind dort angekommen ohne genau zu wissen, was uns erwartet. Somit waren unsere ersten Dakar-Erfahrungen sehr wichtig für uns, um zu verstehen, wie es läuft, funktioniert und was wir benötigen. Seitdem wir in der Wüste erste Erfahrungen gesammelt haben, kennen wir mittlerweile unsere Stärken und Schwächen." Ein durchaus bemerkenswertes Eingeständnis, immerhin stammt es von einem neunmaligen Rallye-Weltmeister! Dass sich der Fahrer für Peugeot bei der nun zweiten Teilnahme nach seinem Debüt 2016 schnell akklimatisiert hat, zeigt aber ein Blick auf das aktuelle Klassement: in seinem Peugeot 3008 DKR liegen er und sein Co-Pilot Daniel Elena derzeit auf dem ersten Rang.


Die Rallye Dakar findet 2017 erstmals auch in Paraguay statt Foto:Marcelo Maragni/Red Bull Content Pool

Ihr Team-Kollege Carlos Sainz hatte auf der dritten Etappe ein weitaus größeres Problem, als die bloße Hitze: "Das war eine schwierige Etappe. Wir haben am Anfang Zeit verloren, da wir in die falsche Richtung gefahren sind." Ein Profi mit Navi-Bedarf? So etwas passiert gestandenen Rennfahrern wohl wirklich nur bei der Rallye Dakar...

Prominente PS-Junkies

Doch ebenso besonders ist die Tatsache, dass eben nicht nur Profis an dem Rennen teilnehmen können. Und so schwang sich im Jahr 1985 gar ein royales Geschwisterpaar hinter das Lenkrad: Sowohl Fürst Albert, als auch seine Schwester, Prinzessin Caroline von Monaco, nahmen an dem gefährlichen Rennen Teil - schafften es aber nicht ins Ziel. Caroline landete als Beifahrer ihres Mannes Stefano Casiraghi gar in einem 15-Tonnen-Truck auf der Seite.

Ihr Bruder, der es 1986 noch einmal wissen wollte, scheiterte mit seinem Mitsubishi Pajero am gleichen Tag und fast genau an demselben Teilstück wie im Jahr zuvor. Für ihn ein deutliches Zeichen: "Ich habe mich nach dem zweiten Versuch entschlossen, es nicht mehr zu probieren. Es war eine unglaubliche Erfahrung und eine extremes Abenteuer, aber jemand scheint mir durch den Ausfall am gleichen Tag sagen zu wollen, dass ich es besser lassen soll." Da fühlte er sich bei seinen vier Teilnahmen im Bob-Team bei Olympia und auf Eis statt auf Sand offensichtlich etwas wohler.

Premiere 2017

Erstmals startet die Rallye Dakar 2017 übrigens in Paraguay. Im Laufe des Rennens, das bis zum 14. Januar andauert, schickt es die Fahrer noch durch zwei weitere südamerikanische Länder: Bolivien und Argentinien. Dabei lassen sie eine Distanz von knapp 9.000 Kilometer und dank der Hochgebirge der Anden zahlreiche Höhenmeter hinter sich.

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