VW Tiguan im Test: SUV-Bestseller für Entspannte

Er ist eine solide Entscheidung bei der Qual der Wahl im fast schon undurchdringlichen SUV-Dschungel: der VW Tiguan. Wir haben den Klassen-Primus im Alltag ausprobiert. Der Testbericht.
München - Mit dem Tiguan hat es VW genauso gemacht wie bei vielen anderen Modellreihen: Ewig lange warten und zusehen, was die Konkurrenz falsch und/oder richtig macht. Und dann: zuschlagen, aber wie! Der Erfolg des Kompakt-SUV gibt den Niedersachsen recht, denn der Tiguan ist ein echter (Umsatz-)Bringer. Was angesichts seiner wirklich volkstümlichen Eigenschaften beim Test auch ziemlich logisch ist. Anders ausgedrückt: Mit dem Wolfsburger kann man eigentlich nichts falsch machen. Er bietet in seinem Segment ein wirklich gutes Package aus Platzangebot, modernen Technik und Alltagstauglichkeit.
Im Test trat der Tiguan in der feinen Highline-Ausstattung, mit 150 PS-TDI samt SCR-Kat und Sechsgang-Handschaltung mit Frontantrieb an. Vielleicht kann man diese Kombination so beschreiben: Dynamisch ist anders. Aber ziemlich wirtschaftlich und dazu gepflegt geht es dann doch zu. In Zahlen: 0 bis 100 km/h schafft das SUV in 9,3 Sekunden, die Spitze liegt bei 204 km/h. Und der Normverbrauchswert liegt bei 4,8 Liter je 100 Kilometer. Gut, im Test waren es dann echte 6,5 Liter. Aber auch das ist noch völlig in Ordnung. Schließlich wurde der Tiguan zwischendurch auch ein bisschen gefordert.

Kritik am VW Tiguan: Flinkes Fahren ist nicht drin
Und damit kommen wird zur eingangs geäußerten, dezenten Kritik: Der TDI und die lang ausgelegte Handschaltung wirken in ihrer Zusammenarbeit ein bisschen wie Doppel-Spaßbremsen. Wer mal eher flott unterwegs sein will, muss die Gänge höher drehen, als ihm vielleicht lieb ist. Und flinke Überholmanöver sind auch nicht wirklich die Lieblings-Übung des Tiguan. Wenn man es positiv sehen will: Er erzieht zu Ruhe und Gelassenheit, lässt ungesunder Hast und Hektik wenig Raum. Muss man halt vorher wissen, ob das zum eigenen Temperament passt.
Das Fahrwerk des Tiguan würde jedenfalls locker mehr Power und Dynamik vertragen, es wirkt souverän und ist einen Tick in Richtung Komfort abgestimmt. Die Übersicht ist gut, die Sitzposition und das Platzangebot sowieso. Und der Kofferraum schluckt bei Bedarf 615 bis 1675 Liter – auch das sind gute Werte. Dass die Bedienung eher von der einfachen und verständlichen Sorte ist und die Ausstattung mit elektronischen Helfern für Sicherheit und Komfort sehr ordentlich, fügt sich als weiterer Pluspunkt ins Tiguan-Testpuzzle ein. 2200 Kilo darf er maximal an den Haken nehmen, die Zuladung des 4,49 Meter langen SUV liegt bei 626 Kilo – damit lässt sich in Alltag oder zur Ferienzeit schon allerhand anfangen.
VW Tiguan Preis: Was kostet das Alltags-SUV
Zwei Sätze noch zu den Preisen. Der Testwagen kostet ab 37.500 Euro, in der Basisausstattung namens Trendline sind es 32 435 Euro. Den Einstieg zum Tiguan-Fahren markiert der 130 PS-Benziner als Trendline für 27.850 Euro.
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