Viel Moped fürs Geld
Die Hyosung ST 700i macht ordentlich was her – technisch wie optisch. Gespart wird bei der Koreanerin nur beim Preis.
MÜNCHEN Schwellende Formen, dicke Abgasrohre, fette Reifen und ein ultrabequemer Sattel: Schon auf den ersten Blick signalisiert die Hyosung ST 700i, dass sie alles andere ist als ein Spar-Chopper. In der Tat wird weder bei Optik, noch bei Leistung oder Ausstattung geknapst. Nur beim Preis. Da gibt sich das koreanische Zweirad bescheiden.
Aber erst mal nehmen wir auf dem gut 67 Zentimeter hohen, breiten und weichen Sattel Platz. Die Hände fallen wie von selbst auf die Lenkerenden – bloß der linke Fuß sucht ein bisschen, ehe er den weit vorne liegenden Raster erreicht hat. Chopper eben.
Zündschloss neben dem 17 Liter-Tank auf On, Anlasser gedrückt – und mit sonorem Grollen meldet sich der V2-Motor mit 678 Kubik zu Wort. Erster Gang rein, los geht’s. Und zwar auf Wunsch ziemlich rasant. Das Triebwerk zieht sauber durch, beschleunigt die 244 Kilo-Fuhre zügig auf 178 Sachen. Dieses Tempo ist aber logischerweise wegen der ansonsten sehr guten, aufrechten Sitzposition nicht wirklich angenehm.
Schöner und Chopper-typischer ist das Cruisen mit 80 bis 100 Sachen. Da stimmen Sound und Fahrspaß, da lassen sich auch Verbräuche unter vier Liter realisieren und entsprechend große Reichweiten. Und dank kräftiger Feinarbeit haben die Hyosung-Ingenieure der ST 700i auch das lästige Teillast-Ruckeln weitestgehend abgewöhnt.
Das Fünfgang-Getriebe tut, was es soll. Die Bremsen geben ein sicheres Gefühl. Den Sozius-Betrieb haben wir im AZ-Test nicht ausprobiert. Aber er ist dank des Zusatz-Kissens möglich.
Unterm Strich hinterlässt die dicke Hyosung einen guten Eindruck: viel Moped fürs Geld. Für 6995 Euro ist der Asien-Chopper zu haben.
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