Trotz Krise: Das lange Warten auf das neue Auto

MÜNCHEN - Alle reden von der Krise, von dramatischen Verkaufsrückgängen. Doch für einige Modelle trifft das offenbar überhaupt nicht zu. Sie machen sich so richtig rar.
Bei einigen Auto-Modellen gibt es trotz der Absatzflaute längere Lieferfristen - jedenfalls, wenn der Kunde Sonderwünsche hat. Ein Grund dafür ist die teils zurückgefahrene Produktion. Wer ein Auto in Wunschausstattung bestellt, wartet demnach im Schnitt zwei Wochen länger als noch im Sommer. Weniger wählerische Autofahrer können aber sehr schnell zum neuen Wagen kommen, da zum Beispiel 90 000 bereits produzierte Importautos auf Halde stehen und auf Käufer warten.
Wer seinen Neuwagen schon im Spätsommer oder Herbst bestellt hat, kann trotz der Produktionskürzungen mit einer pünktlichen Auslieferung rechnen. Bestellungen kurz vor Weihnachten oder zur Jahreswende können sich dagegen etwas verzögern.
Auch die Fiat-Knutschkugel ist sehr gefragt
Besonders lange müssen Kunden laut auf begehrte Modell wie einen Audi A5 oder Q5 warten – bei einem A5 mit 1.8-TFSI-Motor beträgt die Lieferfrist bis zu ein Jahr. Aber auch beim A3 mit dem derzeit sehr stark gefragten 1.4-Liter-TFSI-Motor kommt es zu erheblichen Ausliefer-Verzögerungen: Einem AZ-Leser wollte der Händler nach der Bestellung im August 2008 nach mehrmaligem Vertrösten (1. Quartal 09, Mai 09) überhaupt keinen konkreten Lieferzeitpunkt mehr nennen: „Das kann bis zum zweiten Halbjahr dauern.“ Ein Audi-Sprecher dazu: „Es besteht konzernweit eine extreme Nachfrage nach dieser Motorisierung, darunter leiden derzeit auch die Kunden bei Audi. Dieses Aggregat hat in der Tat derzeit ungewöhnlich lange Lieferzeiten.“
So geht’s auch Knutschkugel-Interessenten: Ein Fiat 500 im beliebten Perlmuttweiß steht erst nach rund einem halben Jahr bereit. Andererseits bekommt ein Käufer einen VW Tiguan nun bereits nach sechs bis zehn Wochen – im Sommer musste noch bis zu neun Monate gewartet werden.