Trendsetter – das war mal

Der aktuelle Suzuki Vitara ist nur noch ein Kompakt-SUV unter vielen. Aber er hinterlässt im ausführlichen AZ-Autotest einen durchaus individuellen Eindruck.
von  Rudolf Huber
Der Kofferraum des Suzuki Vitara fasst bei fünf Sitzplätzen bescheidene 375 Liter Gepäck. Bei umgeklappten Rücksitzen erhöht sich der Stauraum auf maximal 1120 Liter.
Der Kofferraum des Suzuki Vitara fasst bei fünf Sitzplätzen bescheidene 375 Liter Gepäck. Bei umgeklappten Rücksitzen erhöht sich der Stauraum auf maximal 1120 Liter. © Hersteller

München - Seit Ende der 1980er Jahre ist der Vitara eine feste Größe im Suzuki-Angebot. Der Trendsetter gehörte zu den ersten Lifestyle-Autos, die trotz der dafür nötigen Attribute das Fahren jenseits befestigter Routen nicht zu ihrer wichtigsten Aufgabe erklärten. Inzwischen ist der im Frühjahr gestartete aktuelle Vitara einer unter vielen im boomenden Angebot der Kompakt-SUV und -Crossover. Trotzdem geht der Japaner nicht in der Masse unter. Er bringt einen eigenen Look ins Segment, der optional noch von einer Zweifarb-Lackierung unterstrichen wird. Die Karosserie mit großer, geschwungener Motorhaube, dem angedeuteten Unterfahrschutz und den kräftigen Radhäusern ergibt eine stimmige Mischung aus Attraktivität und Alltagstauglichkeit.

Letztere unterstreichen auch die inneren Werte. Das Platzangebot für vier, wenn nötig auch mal fünf Passagiere ist ordentlich, 2,50 Meter Radstand bei nur 4,18 Meter Außenlänge machen es möglich. Der Kofferraum bietet mit einem Volumen von 375 Litern allenfalls Durchschnitt, das Umklappen der Rücksitzlehne bringt maximal 1120 Liter, allerdings mit deutlicher Stufe. Wer meist zu zweit unterwegs ist und keine besonders raumgreifenden Hobby-Utensilien herumfahren will, ist mit diesem Package gut bedient. Und das mit dem einfachen Ein- und Aussteigen und der übersichtlichen Sitzposition macht den Vitara auch für Best-Ager sehr interessant.

Die großflächig und routiniert verbauten Hartplastik-Flächen im Innenraum passen ganz gut zu einem Fahrzeug, das ja durchaus auch zumindest ein bisschen Gelände könnte, wenn es denn müsste. Am Multimedia-System mit Touchscreen und Smartphone-Koppelung gibt es nichts zu kritteln, die Bedienung ist einfach. Noch Luft nach oben ist bei den in der Topversion Comfort Plus serienmäßigen Assistenzsystemen. Adaptiver Tempomat mit Abstandsradar, Notbremse und Rückfahrkamera – das war's. Immerhin sind etwa LED-Scheinwerfer, Licht - und Regensensor und 17 Zoll Alus sind auch noch im Comfort Plus-Paket drin.

Im Testwagen schnurrte der 1,6-Liter-Diesel mit 120 PS, der seine Aufgabe in dem 1,3-Tonner auf unspektakuläre und überzeugende Art und Weise absolvierte: recht kultiviert in Sachen Akustik und Laufverhalten, durchzugsstark schon knapp über der Leerlauf-Drehzahl, munter auch noch bei über 100 km/h und mit einem Testverbrauch von 6,2 Litern auch mit akzeptablem Durst. Das Sechsgang-Getriebe ist passend abgestimmt und lässt sich problemlos durchschalten. Der bei Suzuki AllGrip genannte Allradantrieb mit vier Fahrmodi (Auto, Sport, Snow, Lock plus Bergan- und -abfahrhilfe) glänzt mit seiner Unaufdringlichkeit – und dem schönen Gefühl, dass es auf der Straße ruhig auch mal etwas dicker kommen könnte. Überhaupt das Fahrverhalten: Der Vitara ist ein komfortabler, angenehmer Begleiter mit präziser Lenkung und einem tendenziell eher komfortabel abgestimmten Fahrwerk, der nur bei wirklich ruppigen Fahrmanövern auf Unterstützung durch das ESP zurückgreifen muss.

Die wirklich üppig ausgestattete Topversion Vitara 1.6 DdiS 4x4 Comfort Plus steht ab 27.890 Euro in der Preisliste, optional gibt es dann eigentlich nur noch Design-Pakete für innen und außen – damit der kompakte Japaner noch ein bisschen mehr Individualität ausstrahlt.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.